Tresor  
Filo Rings

1. Januar 2025
Indian wildlife

Indian Wildlife – Eye to Eye
Canon 2,8/70-200 mm L IS II f:2,8
 
 
Willkommen!

Seit 15 Jahren ist Harrys Photo-Tagebuch online
24 Jahre war davor HarrysInFocus online. HarrysInFocus habe ich inzwischen still gelegt.
Über 930 Beiträge nur auf dieser Homepage.

Dank Dr. Tilo Seeger (www.drtseeger.de) konnte ich eine große Homepage aufbauen und mein vielfältiges Wissen zahllosen Fotografen vermitteln.
Ich bin seit mehr als 35 Jahren immer mit den neuesten Objektiven und Kameras unterwegs. Wenn ich es mir aussuchen kann, fotografiere ich am liebsten Tiere und alles was lebt und sich bewegt. Man vermutet bei mir gerne eine besondere Leidenschaft für Fotografie und Fotogeräte – das ist aber aus meiner Sicht nicht ganz richtig, denn meine wahre Leidenschaft brennt für meine Motive, für Tiere, für Natur, für Menschen – der Rest ist nur Technik.
Meine große Homepage “HarrysInFocus” wurde gerne mal zu bunt und zu verwirrend empfunden – sie ist aber eben auch so wie ich. Ein bunter Vogel, gerne mal chaotisch und zerstreut, oft knallig und manchmal zu viel auf einmal.
Ich bin nicht geradlinig und angepasst und farblos vielleicht auch nicht.
Ein Mensch hat viele Facetten, viele Gesichter, er kann vieles sein, je nach dem auf welche Seele er trifft… man muß es nur versuchen.
Ich versuche – ich mag grau nicht und bin immer auf der Suche nach Farben, nach Licht. Ich fotografiere spannende Tiere und Menschen – nicht nur einmal – immer wieder, mir fällt immer noch was ein. Mit einer Kamera kann ich zwar fast alles ablichten und doch verwende ich immer wieder andere Kameras und Objektive, und suche immer das Limit…
wie in meinem Lieblingsfilm „Blade Runner“ (1982) bin ich gerne auf Messers Schneide.
Ich bin “Berlin – Herz & Schnauze”, gewagt und schüchtern, modern und hektisch und zugleich altmodisch mit viel grün, Wasser und Ruhe.
2010 fiel die Entscheidung, es mal mit ruhigen Farben und streng geordnet zu versuchen.
Dafür haben mir hier Andreas Klotz (www.Tipp4.de), Katrin Scheid und Sebastian Tänzer (www.Taenzer.me) eine ganz neue Plattform errichtet. Es hat nicht lange gedauert und ich habe diese Seiten mit massenhaft Fotos und Text gefüllt.

Ich wünsche Ihnen trotzdem viel Vergnügen beim Stöbern, Entdecken und Lesen!

Per E-Mail (HarryPX@T-Online.de) bin ich jederzeit für Sie da und beantworte Fragen, Wünsche und Anregungen, biete Tests und
meinen Foto-Wissen auf USB-Stick. Rein ins Vergnügen…

Und bitte nichts mopsen und nichts ohne meine Zustimmung zitieren oder gar kopieren und ins Netz stellen!
Seien Sie lieber selbst kreativ!

Auf Anfrage – können Sie mich für eine Portrait-Session oder ihre Feierlichkeit buchen. Ich bin kein Freund von festen Preislisten, Preise ändern sich ständig.  Eine Portrait-Session bei mir gibt es ab 190€ (plus Anfahrt, falls erforderlich). Alles ist abhängig vom Aufwand, Nachbearbeitung und Zeit – deshalb einfach eine kleine Mail an mich und sie bekommen ein persönliches Angebot.

Dies ist KEINE Fan-Page – KEINE Werbung, KEINE Suchmaschinen-Links und Optimierung

Auch wenn hier auf meiner Seite Markennahmen wie Canon, Nikon, Novoflex, Olympus, Panasonic, Pentax, Leica, Zeiss & Apple häufiger als vielleicht sonst gewohnt auftauchen – bitte ich Sie herzlich – das nicht als Fan-Page miss zu verstehen. Diese Marken sind hier präsent, aufgrund langjähriger, oft positiver Erfahrungen. Canon und Sony werden wohl am häufigsten besprochen, weil Sony die innovativste Firma hat und Canon noch das größte System und die meisten Kunden hat, nicht weil ich es für die beste Herstellerfirma halte. Grundsätzlich sind mir Marken-Namen und Firmen egal und ich übe da keine Solidarität – denn das wäre zu kurzlebig. Es sind alles Hersteller die Produkte vertreiben und offensiv versuchen Geld zu verdienen. Nachdem ich nun seit 30 Jahren „InFocus“ schreibe und 15 Jahre lang meine Info-News „BlitzLicht“ heraus gegeben habe, werde ich mich ab jetzt auf diese Homepage konzentrieren – mit meinem gesammelten Fotowissen seit 30 Jahren und meinen regelmäßigen Tests aktueller Objektive und Kameras. Da ich unbedingt unabhängig bleiben will von einflussnehmenden Redaktionen (die zumeist über wenig Praxis-Wissen verfügen) den Herstellern, den Vertreibern und der Werbe-Industrie und ein Abo-Preis wie bisher vermutlich immer weniger Menschen interessiert – stelle ich hier mein gesamtes Wissen ab jetzt jedem zur Verfügung. Ich biete jedoch noch viel mehr, intensive Beratung per Mail – speziell an die persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse angepasste Objektive und Kameras und Zubehör, die ich zum fairen Preis gebraucht und neu beschaffe.
Als Honorierung erhoffe ich mir wie meine nordamerikanischen Kollegen eine jährliche Spende um diesen hohen Aufwand vor mir und meiner Familie zu rechtfertigen.
Sie können einen beliebigen Betrag ab 35 € HIER spenden.

Die vergangenen 30 Jahre haben gezeigt, dass meine Leser durch meine Beratung und Tests viel Geld einsparen konnten, da ich immer als preisbewusster Berater und nie als “Anpreiser” von Marken fungiere. Oft genug rate ich auch vom Kauf ab. Auf meine gezielte Fachberatung per E-Mail können Sie immer zurückgreifen!)

E-Mail-Kontakt – einfach hier auf Beratung- oder Bestellen-BonBons klicken.

 

1. Dezember 2014
USB-Stick & DVD

Seit 25 Jahren unabhängige Praxistests – für:
Fotografie draußen, NaturFoto, NaturBlick, FotoMagazin, Phototechnik International, Photographie, FotoPraxis, Markt&Technik, PhotoScala, HarrysInFocus, u.v.a.
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14. September 2025
Foto-Neuheiten 2025

Es erscheinen so viele Neuheiten, wo soll die Flut aus Objektiven und Kameras hin führen?

Mich wundert ja, dass mich noch keiner fragt, ob ich jetzt auch ein Tattoo habe und ob das eine schöne bunte Galaxie darstellen soll… wie meine Arme aussehen.
Die zerstechen einen jeden Tag im Krankenhaus, es ist eine Pracht. Gerade wieder 10 Tage hinter mir und jetzt blutarm (doppeldeutig).
Deren Vampire müssen doch im Keller in den Blechsärgen tanzen.

Wohin würdet ihr reisen, wenn eure gute Zeit abläuft?
Es gibt noch so unendlich viel zu sehen, aber ich habe auch schon Vieles gesehen. am Ende wird es diesen Spätsommer wieder die Algarve sein – auch das ist schweineteuer geworden. Aber Griechenland, Süditalien, Türkei, Ägypten und Co muß ich nicht mehr wirklich erleben, sie können sich für mich nicht mit der Südwest-Küste Portugals und den Menschen dort messen.
Kommendes Jahr dann lieber wieder U.S.A. wenn Herr T denn so gnädig ist und uns rein lässt und uns die Kosten nicht um die Ohren fliegen.
Bisher sind die Reisewilligen aus Europa aber deutlich weniger geworden, seit der neuen Regierung.
Ja so sieht es aus – ich glaube nicht, das irgendetwas leichter wird, sollte ich noch ein Ersatzorgan bekomme – mich gruselt schon der Gedanke, dass ab dann für immer das eigene Immunsystem herunter gefahren wird und welche Folgen das dann hat…
Aber noch ist es nicht so weit, und vielleicht gehen vorher meine Nieren kaputt oder mein Herz schreit Hilfe, oder mein Kopf wird total balla-balla.

Also widme ich mich lieber irgendwie noch der Fotografie und Fototechnik, obwohl das heute jeder “Affe” macht – ich habe ja sonst nichts Gescheites gelernt.

Ich bin weiterhin fotomüde mit dem Gefühl außer ein paar Frauen und einiger Tierfamilien alles in meinem Leben mehr als reichlich abgelichtet zu haben.
Auch mit dem Schreiben komme ich schwer voran, ich habe immer wieder Ideen und verschiebe oder verwerfe sie dann wieder – heute wird so viel gesabbelt, auf Video, Podcasts, auf Seiten und Foren im Netz und auch noch ein bisschen noch in Fotozeitschriften. Und es bringt mir auch nichts, dass ich einer der ersten war. Mit Allem ist ja ausschließlich durch Werbung etwas zu verdienen. Auch meine zweite Homepage ist hier so oder so werbefrei. Ich lasse mir nicht einmal mehr Geräte zusenden, sondern kaufe sie mir selbst, wenn ich mir viel davon verspreche.
Ich habe eine eigene Z9, eine OM-1II, eine R5II, Sony RX10 IV und eine A1II.
Besser und mehr ist sinnlos.
Ich mag meine Nikon einfach, auch wenn sie zu schwer ist und mir ihr Bildrauschen bis heute missfällt.
Die OMSystem 1II würde vielleicht immer noch besonders gut  für die Tier-, und Naturfotografie ausreichen.
Die Canon R5II brauche ich nur wegen einiger Objektive und weil man früher da immer mal von Canon positiv überrascht wurde.
Für Überraschungen sorgt heute Sony. Das 2.0/50-150 mm ist aufgeblendet so geil, das verblüfft mich bei jeden Einsatz wieder. Damit möchte ich gerne an der A1II jeder Porträt, Bühnen, Konzert, jedes Hochzeits-Bild aus meinem Leben wiederholen.
Auch das neue 1.8/16 mm macht große Freude und mit dem 8.0/400-800 mm bin ich noch nicht eingeschossen. Es ist sauschwierig ein spannendes Bild im Sucher und erst recht scharf im Fokus zu behalten. Da hilft auch die beste, schnellste Kamera, die dahinter speichert, wenig.
Ich weiß ja nicht wie es euch geht, mir macht fast nichts mehr Spaß aus dem Fotobereich zu lesen, zu schauen – geschweige denn zu kaufen.
Wenn ich lese das in Zukunft fast alle Menschen-Modells aus der Ki kommen, ein Bekannter von mir generiert auch schon haufenweise Eulen und andere Tierbilder, ohne selbst je stundenlang, tagelang nach einer gesucht zu haben (sch…. Gemini! Da bin ich ja einstweilen froh, dass Apple das noch nicht macht).
Seit 2024 tauchen ja schon immens Viele wiedernatürliche Fotos auf, da platzt mir einfach der Kragen. Was soll das?
Suchmaschinen sind tot, es existiert nur, wer bekannt ist und wen konkrete Ki-Suchanfragen erwischen.

Ich verstehe das Ganze schon lange nicht mehr. Wollte noch nie meinen Namen im Netz lesen. Was ist wichtiger, ich oder die Information?
Eine Wahrheit, die es nicht gibt oder nur zeitweise existiert? Es ist alles total durchgeknallt. Wenn keiner mehr etwas echtes, wahrhaftiges, zeitweise begrenzt Wahres schreibt und auf der anderen Seite keiner mehr dafür zahlt – was bleibt dann noch?
Wer nicht genannt wird, existiert nicht mehr – bedeutet jetzt das Internet. Existiert überhaupt jemand? Und ist das wichtig? Überhöhen wir uns nicht alle selbst? Wozu ist Leben da? – Für mich immer noch ausschließlich zum ERLEBEN (der Natur, Menschen, Kunst), zum ERFAHRUNGEN sammeln.

Heute werden doch Zeitschriften, CD’s, DVD’s, Schallplatten, Fernsehen- und Radio-Sender, Bank-Filialen, viele Geschäfte in Innenstädten und einiges mehr fast ausschließlich für die Generation der 60+ Menschen am Leben gehalten. Denn als Jüngern brauchen all das nicht mehr und kennen es vielleicht sogar nicht mehr. Nur noch Handy’s und ein bisschen auch Tabletts und Notebook’s reichen heute für fast alles aus.


Gerade hat Apple Generation 17 vorgestellt.

Wie immer eine Täuschung und vielleicht gar wieder eine Enttäuschung.
Drei neue Farben für die Pro Versionen sind vielleicht die aufregendste Neuigkeit.
Leider geht Version 17 zurück zu Kratzer anziehendem Aluminium und wird auch nicht klein und lässt jegliche Klappfunktion vermissen.
Als Foto- & Video-Tagebuch wird es sich wieder sehr gut eignen. Beworben wird es mit 3 Kameras und einem analogen Zoom, hinter allen 3 Linsen liegen weiter kleine Sensoren mit jetzt gleichmässig hoher Auflösung von 48 MP (die allerdings auch wieder schön gerechnet sind, von tatsächlichen 12 MP).
Von 1″ Größe leider nichts zu sehen.
Es gibt jetzt ein “Tele-Zoom” mit 2.8/100-200 mm vergleichbarer Brennweite.
Wer sich etwas auskennt, ahnt sofort, dass das nicht stimmen kann. Tatsächlich ist nur eine Linsengruppe 2.8/100 mm eingebaut, will man 2.8/200 mm erreichen wird durch elektronischen Bildausschnitt gezoomt und es bleiben sowieso nur noch 12 MP übrig. Also schlimmster Hokus-Pokus und kein Fortschritt.
Irgendwie neu ist die Frontkamera für Selfies, die jetzt quadratische Bilder aus 18 MP liefert. 
Die wirkliche Innovation könnte das IPhone AIR werden, 5 mm flach und erheblich leichter. Die Foto-Video-Funktionen sind auf 1 Objektiv beschränkt – Superweitwinkel und Tele werden nicht geboten.
Ich überlege jetzt ernsthaft, dieses leichte und schlanke IPhone immer mit zu führen und daneben ein Leica-Phone vom Chinesen zur Fotografie zu verwenden, denn das schlägt dank 1″ Sensor fast alle anderen Anbieter.
Diese “eins in Allem” Philosophie ist schon immer stark an ihre Grenzen gestoßen und dann wird eben kaum etwas wirklich sehr gut geliefert.
Es gibt nicht die eine Kamera, das eine Taschenmesser, die eine Tablette, die alles lösen.

Schon bald werden alle Schauspieler, Sänger, Moderatoren durch Ki ersetzt… und da, wo ich mir das wünschen würde, an der Beratung, da stehen weiter zu viele schlecht informierte, dumme, lustlose Leute, die einem eigene Meinungen aufdrängen wollen! Ätzend!

Es passiert alles wahnsinnig schnell. Ich frage mich unwillkürlich, warum ich noch schreiben soll.
Es gab auch einfach im letzten halben Jahr kaum etwas aufregendes zu berichten. Ja viele neue Kameras und noch mehr unsinnige Objektive, nur muss ich die auch noch anpreisen?

Jetzt reden wieder alle von Kompaktkameras.
nur diesmal nicht von Kameras für Pocket-; Pack-; Disc- oder Kleinbild-Filme (außer Pentax) sondern von winzigen, meist ⅔ Zoll-Sensoren.

Erst waren die spannenden Konstruktionen von vor allem Olympus, Panasonic, Canon und Sony alle bei gut 800-1000€ viel zu teuer. Und dann trat Fujifilm den Trend mit linkem Sucher wieder los – ausgerechnet Fuji trat weit jenseits 1000€ an und bot mal wieder eine eigene Leica M – die X100 an.
Dem musste Leica selbstverständlich mit der Q folgen.Letztlich schaffte Fuji neue Märkte ohne Wechselobjektiv zum extrem hohen Preis und das bei insgesamt mittelmäßiger BQ und klobiger Größe!
Die Sony RX1 III ist die bei weitem kleinste und handlichste Kompakte im Vollformat. Sogar deutlich kleiner als die Fuji X100 VI, die nur Halbformat bietet. Dagegen kann sich nur die Ricoh GR III mit Halbformat und extrem flachen Gehäuse und 2.8/40 mm Halbformat und hoher Schnelligkeit behaupten.
Zwischendurch gab es mal kleine flache Ricoh‘s und sogar eine Vollformat Sony RX1. Von letzterer ist jetzt Version III überraschend vorgestellt worden, mit 61MP Sensor und dem bewährt fortschrittlichem AF, aber weiter mit 2.0/35 mm – wo für mich eigentlich ein 1.8/24 mm hin gehört. Und das dann garniert mit kleiner Auflage und „fortschrittlichem“ 4900€ Preisticket.
Also das ist doch wieder ein Pickel am Popo der Fotowelt – braucht so kein Mensch!
Genauso wie Halbformat Analog von Pentax und Hochformat von Fuji. Auch die GFX 100S oder 100RF braucht kein Mensch. Nicht einmal die Leica Q-Kameras konnten mich bisher überzeugen.

Überhaupt, im ersten Halbjahr 2025 kam kaum eine frische, praxistaugliche Kamera auf dem Weltmarkt.
Panasonic versuchte es vor Weihnachten 2024 mit seiner bewährten Reisezoom-Konstruktion.
Nur Nikon schaffte es gekonnt mit der Z50 II und vor allem Sony mit der A1II das Jahr mit Knallern zu beenden.
2025 hat dagegen wenig zu bieten.
Eine 25 MP Leica SL3; Canon PS V1; auch die OM-3 ist kein doller Hecht, der Retrokamera kann ich nichts abgewinnen. Die Sigma BF ist zu klein um damit ernsthaft gut zu fotografieren. Die Panasonic S1RII wagt sich immerhin an einen frischen 44MP Sensor. Und die Nikon Z5II ist wenigstens konsequent. Für die Masse ist die Panasonic S1II mit dem immer gleichen  24MP gedacht. Das reicht ja dicke.
Bei der Fuji X Half; X-E5; OM-3 und OM-5II zieht es mich dann total runter. Was sollen diese ganz Kameras?

Und bei den Objektiven wird es kaum besser, fast nur Sony ist innovativ. Es lohnt nicht, über die meisten anderen Objektive auch nur nachzudenken. Leider!
Ich bin weiter gerne auf dem laufenden, wer genaueres zu Objektiven oder Kameras oder wichtiges Zubehör erfahren will, teile ich gerne meine Einschätzung mit! Nur lohnt es sich führ mich kaum noch zu den vielen “neuen” Produkten etwas zu schreiben. Nur die schlimmsten Aufreger und die tatsächlichen Überflieger sind da noch Praxistests und Worte wert.

Die Werte unseres Lebens werden komplett geraubt und vernichtet. Welche ältere Kamera lässt sich heute noch gut verkaufen? Hasselblad, Linhof vielleicht- aber das war’s dann auch praktisch.

FUJIFilm
ist eine sehr seltsame Firma, keiner weiß welches Kuckucksei sie uns als Nächstes ins Nest legen. Die GFX100RF ist so überflüssig wie kaum ein anderes Produkt.
Die X-Pro 3 wird einfach nicht weiter geführt, die X-H2 seltsam aufgespalten, in 2 Modelle, die X-T5 irgendwo preiswerter dazwischen. Auch da kam jetzt wieder eine X-E5 – keiner weiß was man da kaufen sollte. X-M50, X-50 braucht keiner. Die „kompakte“ X100VI war wieder eine große Enttäuschung und komplett überteuert. Noch durchgeknallter: Die X-half. Irgendwo in Asien werden sie den Kram wohl verkaufen. Aber bitte nicht mehr hierher – alleine die Transportkosten, Lagerkosten bei Händlern und letztlich das Verschrotten uvm.

Das Zoom
Erobert 2025 alle Bereiche. Reportage-; Weitwinkel-;Tele-; Supertele-Zooms sind lange im alltäglichen gebrauch. Das beste Zoom ist aus meiner Sicht immer noch das 2.8/70-200 mm. WW-Zooms sind und bleiben schwierig und alle anderen langen Tele-Zooms sind ebenfalls sehr aufwendig um auch dem äußersten Tele-Ende noch Qualität zu entlocken. Schwierig gestalten sich auch die Entwürfe der beliebten 2.8/24-70 mm und jetzt auch 2.8/24-105 mm.

Ich habe die allermeisten ausprobiert und gerade bei den neuesten Konstruktionen gibt es einige Schwächen bei Canon, Nikon, Panasonic und Sigma.
Betrachte ich die Abbildungsleistung, Mechanik, Gewicht, Handling und Abbildungsmaßstab sehr kritisch, sticht ein Hersteller oft hervor und das ist nicht mehr Canon.
Es ist Sony:
GM 2.0/50-150 mm
GM 2.8/70-200 mm II
GM 2.0/24-70 mm
GM 2.8/24-70 mm II
GM 2.8/16-35 mm II
Sony leistet sich Schwächen im längeren Telebereich:
Das Canon RF 4.5-7.1/100-500 mm L scheint mir hier ungeschlagen.
Auch das Canon 4.0/14-35 mm L; 2.8/24-105 mm L Z wie auch das 2.8/70-200 mm L Z sind sehr gelungen.
Auch Nikon hat eine starke Zoom-Seite:
4.0/24-120 mm
4.5-6.3/180-600 mm

Sony ist eben schon bei der Generation 2.
Aktuell haben sie ein 8.0/400-800 mm G und 2.0/50-150 mm GM erstmals speziell für den Portrait- und Event-Bereich vorgestellt.
Es gab zwar schon in früheren Zeiten Versuche mit 2.8/35-105; 2.8/28-105; 2.0-2.8/35-150 allesamt von Tamron und 2.8/120-300; 5.6/300-800 von Sigma und 2.8/120-300 mm von Nikon und Canon aber kaum eins davon, hatte durchschlagende Wirkung am Markt.
Einige sind zu teuer, andere zu schwer und zu lichtschwach. Lichtstärke: f:2.8 und im Supertele f: 6.3 reichen nicht mehr jedem.
Vor Jahrzehnten waren wir gewohnt 6 Kilo Objektiv zu schleppen und heute ziehen die meisten ihre Grenze bei 2-3 Kg.
Warum jetzt Sigma ausgerechnet mit einem relativ schweren 4/300-600 mm erscheint, ist für mich rätselhaft. Um das Gewicht unter 3 Kilo zu drücken, hätten sie eine drittel und eine halbe Blende weniger Lichtstärke f:4.5 und f:4,8 durchrechnen können. Die Furcht vor diesen Zwischenwerten war früher begründet durch den gewünschten Einsatz der Konverter und der geringen AF-Performance.
Nehmt das Sigma Supertele-Zoom in die Hand und bewegt was man dort häufig benutzt, Zoomring, Fokusring, diverse Schalter und dann macht das mit einem 4.5/150-400 mm Olympus oder jedem Sony~Zoom – danach werdet ihr euch weigern das ruckelige Zoom von Sigma mit den leichtgängigen Schiebern je wieder zu verwenden. Oder ihr seit eben gar nicht verwöhnt und macht keine Vergleiche.
Und auch die Neuheiten Sigma 2.0/200 mm wie 1.4/135 mm lassen mich nicht zum Verkäufer eilen.
Ein 2.0/200 mm braucht niemand, der 1.8/135 mm oder gar 2.8/300 mm hat – es liefert auch keine schönere Freistellung und keinen so schnellen AF!
Das 1.4/135 mm ist ganz frisch, und verspricht einen neuen Rekord, letztlich ist es nur ⅓ lichtstärker als mein 1.8/135 mm.

Am Event- und Portait-Ende hat schon immer ein 2.0 Zoom gefehlt, das die Kontrahenten 2.8/24-70 und 2.8/70-200 miteinander verbindet oder beide überflüssig macht.
Jetzt ist die erste Variante endlich da, Sony: 2.8:50-150 mm!
Im Telebereich stark genug, jetzt werden nur noch die meckern, die auch noch 35, 28 mm zu brauchen glauben oder gar 24 mm. Doch das ist ein optisch so schwierig zu korrigierender Bereich, da wäre dann allenfalls ein zusätzliches 2.0/24-70 mm hilfreich, aber das verzeichnet eben bis 50 mm stark. Für Bein-Inscenierungen und Verlängerungen sind 24-35 mm sicher prima
In all dem geht das neu berechnete 2.8/24-105 mm fast unter.
Und auch ein 2.0/28-70 mm finde ich nicht wirklich optimal.

 

Es  geht Schlag auf Schlag weiter:
Canon, Sigma und Tamron gehen schnell den Bach runter – nicht nur in Zahlen sondern auch deutlich in der Käuferbegehrlichkeit, im Interesse. Canon ist doch für alle, die das System schon mal hatten, stinklangweilig. Nikon federt dass geschickt ab, Leica liefert weiter Sammler-Klimbim, OMSystems versucht sich weiter in der Natur, Tier, Reise und Macro Fotoscene, Sony bleibt der Innovations-Weltmeister – nur Panasonic hat bei uns etwas aufgeholt. So die Einschätzung vieler ehrlicher Fotohändler, die ich teilen kann.

NIKON will noch 5-6 Objektive fertig stellen, u.a. Ein 2.8/100-300 mm – leichter und preiswerter als Canon. Da Nikon der erste mit KonverterFestbrennSuperteles war, werden jetzt Canon und vielleicht auch Sony noch zu nächsten Sportereignissen nachziehen. Was sonst von Nikon kommt: 1.4/85 mm, Macro…
Nikon hat sich mit Kameras längst gut positioniert, eine Z9II wird zum Jahresendgeschäft 2025 erwartet nur die kleine Z500 will einfach nicht aus dem Geburtskanal.

Von CANON sind 2.8/400 mm TC und 4.0/600 mm TC als noch teurere Varianten der Superteles in Konstruktion. Angedacht sind auch ein teures 1.4/85 mm zu bringen, plus das ominöse PRO-Zoom 4.0/200-500 mm sollen kommendes Jahr beim Händler sein.
Wenn da mal Sony nicht voraus ist und Nikon nicht die überzeugendere Z9II hat. Alle anderen können ein ‘Wildrotz’ 2.0/200 mm bestellen für Canon EF und es auf RF adaptieren.
Vom leichteren 2.0/28-70 mm wird nur gemunkelt. Auf Sigma und Tamron kann Canon nicht zählen. Eine Canon R7II kommt erst 2026 und wir fragen uns alle, wie sie bei was stark beschnitten seit wird. Die R6III hält die Marke weiterhin zurück und wartet auf Sony, holt den alten 30 MP Sensor aus der Mottenkiste und wird sich bei den Daten sehr an der 7V richten. Schlicht weil Canon keine eigenen Ideen hat. Selbst das vor vielen Jahren angekündigte 2.0/70-140 mm ist bis heute nicht erschienen und wird kaum noch Sony schlagen. Traurig wenn der Platzhirsch einknickt durch falsche Strategieentscheidungen sich bald wie ein offener Heliumballon ins All schießt.

TAMRON
Scheint total zu schwächeln oder gar in Finanznot zu sein, denn zum 75. jährigen Firmenbestehen kam bisher nichts. Kein Macro, nur ein Supertelezoom 2.8-5.6/24-200 mm und erst recht kein lichtstarkes Telezoom. Total seltsam.

FUJIFILM, was ist eigentlich mit denen los? Nach vielen Kameras, bei denen für mich außer der GFX100II keinen weder den Bericht noch das Geld wert war, sollte 2026 eine viel schnellere (Speicher-starke) GFX100III erscheinen.
Eine XT6 sollte auch in der Mache sein. Bei den Objektiven könnten mehr hochlichtstarke erscheinen, aber keiner weiß etwas.

SONY
Sony hat neben der 7V, die irgendwann kommt und der 7RVII die vielleicht 2026 mit neuem hochauflösenden und empfindlicherem Sensor auftaucht.
Sony hat wohl einen neuen Triple-Sensor im Ärmel und könnte damit der erhofften Dynamik und mehr Farbtiefe bald allen enteilen.

2.0/50-150 mm GM
Viele Jahre her, das Canon das Gerücht unwidersprochen lässt, sie konstruieren ein 2.0/70-140 mm. Jahrzehnte her, dass Tamron immerhin 2.8/35-105 mm und 2.8/28-105 mm im Sortiment hatte und noch gar nicht so lange her, dass ausgerechnet Olympus sowohl 2.0/14-35 mm als auch 2.0/35-100 mm im Portfolio hatte. Jedoch leider nur im Viertelformat und für Kameras mit winzigen Suchern, die keine Freude an der Fotografie vermitteln konnten.
Bitte gar nicht erst in Brennweitenbereichen denken!
Ratsch, die Blende ganz auf und schon ist jedes andere Objektiv vergessen, jedes!
Das leichte High-End-Zoom ist so rasant und eindeutig an der Pupille oder am Gesicht – selbst mit 8 Jahre alten 7RIII Kameras, deren Sensor jeden heute noch verblüfft.
Vergleichen Sie bitte gar nicht erst mit dem schnellen, kompakten Allrounder 2.8/70-200 mm und auch 2.0/28-70 mm  oder 2.8/24-105 mm können sich hier nicht messen.
Doppelte Lichtstärke – das ist die helle Freude!

DJI
hat immer noch keine eigene Systemkamera, das kann aber nicht mehr lange dauern und dann müssen wir wohl fast alle noch Mandarin lernen.

PANASONIC L-Bajonett
Plötzlich kaufen immer mehr Fotofreunde eine Kamera der zweiten Generation der Panasonic Vollformat-Kameras. Vermutlich um dann irgendwie mit dem Namen Leica zusammen zu hängen?
Ja Pana hat viel verbessert, endlich kann man mal von guten AF sprechen (Aber vom OMS, Canon, Nikon, Sony AF sind sie trotzdem noch ein Stück entfernt. 

 

Sony 1.8/16 mm G – zunächst sah ich wenig Sinn in einem weiteren Ultraweitwinkel von Sony, denn es gibt ja bereits die sehr guten: 1.8/14 mm und 1.8/20 mm. Außerdem hat heute jeder ein Ultrawide im Smartphone und die neuesten Geräte sogar mit sehr guter Auflösung.
Aber ein Blick auf die technischen Daten, auf den Nahbereich, erzählt eine ganz andere Geschichte: Fokussieren ab 13 cm vom Sensor, bedeutet ein möglicher Abbildungsmaßstab bis 1:3,4!
Das kann keine andere dieser Festbrennweiten.

 

Es geht ja doch:
SIGMA stellt ein 4.0/300-600 mm OS Sports vor!

LICHT – Sigma 4.0/300-800 mm:
+ leicht und noch kompakt
+ besonders hochwertige Beschichtung der Linsen
+ gut sitzende Sonnenblende
+ abschraubbarer Handgriff
+ mit 7.500€ noch moderater Preis
+ sehr gute Abdichtung

SCHATTEN:
– sehr kopflastig
– etwas kleiner Bereich, 300-800 mm oder 200-800 mm wären willkommener
– fummelige Bedienung
– zu viel Spiel der Elemente
– alte Befestigung der Sonnenblende als Sollbruchstelle

SPAßFAKTOR: von (******). ***

 

23. August 2022
Leica Thambar 2.2/90 mm

die weiche Welle und wie sich die Porträt-Fotografie entwickelte.

Heute reden alle über Bokeh und es gibt sogar “Bokeh-Monster” wie das Sigma ART 1.4/105 mm oder das Nikkor 2.0/200 mm.

In der heutigen superscharfen Welt (eingeschärft vom Zeiss OTUS und weiter verschärft von Sigma ART) gibt es zum Glück auch die gegenteilige Mode, weiche, fließende Übergänge, schöne, duftig-luftige Hintergründe.
Da ich schon seit meinen ersten Fotos damit experimentiert habe, hier einmal meine Geschichte zur weichen Welle.

Filter:
B&W in Bad Kreuznach stellt heute Soft-Pro Filter in allen gängigen Größen her, die den Effekt der Zeiss-Sofaare fortführen.
Werbetext: Der B+W-Weichzeichner Soft-Pro liefert scharfe Bilder, die von Unschärfe sanft überlagert sind. Dieser Effekt wird erreicht durch unregelmäßig verteilte Mikrolinsen auf einer planparallelen Filterscheibe. Die Mikrolinsen werden mittels Dünnschichttechnik auf ein optisch hochwertiges Glassubstrat beschichtet. Sie streuen das Licht und überlagern so das scharfe Kernbild mit duftig-diffusen Lichtsäumen. Das öffnet tiefe Schatten, während Spitzlichter selber kaum verschwimmen, aber im dunkleren Umfeld eine schimmernde Aura bilden. Der B+W-Weichzeichner Soft-Pro wird neben der Portraitfotografie auch gerne effektvoll für Landschaftsaufnahmen eingesetzt. Sie dämpfen hohe Kontraste und weichen die Lichtsäume im Gegenlicht auf. Die Bilder bekommen einen sanften und romantischen Charakter.

Die Blende:
Genau genommen kann man auch mit einem 24 mm oder gar einem 14 mm so wie einem 800 mm einen Menschen ablichten. Doch entweder wird der Mensch dann winzig klein oder die Entfernung zu ihm riesig groß. 50 mm, 70 mm und 75 mm zähle ich absichtlich und explizit nicht zu den Porträt-Objektiven. Denn um Aufnahmen vom Gesicht zu realisieren muß man sich ihm stark nähern und das führt besonders bei 50 mm Objektiven, aber auch bei 58 mm, 60 mm, 70 mm und noch bei 75 mm zu Verzeichnungen der Gesichtszüge, die für den Kenner nur grausam verzerrt wirken – lange Nase, fliehendes Kinn und Ohren, breite Stirn, weite Augen etc. Dagegen hilft nur Abstand vom Motiv, wenn man eine bestimmte Grenze unterscheidet – etwa um 1 m – rückt man dem Menschen nicht nur extrem auf die Pelle, sondern auch die kürzeren Brennweiten zerstören die natürlichen Proportionen eines Gesichts.
Will man den halben oder ganzen Präsens des Menschen einfangen, sind Objektive von 24 mm bis 60 mm sehr nützlich und wichtig, da man sonst mit der idealen 90 mm Brennweite einen zu großen Abstand zum Motiv einhalten müßte. Voigtländer verbaut immer eine aufwendige Blende mit 10 Lamellen. Sony verwendet im 2.8/100 mm STF sogar 11 Lamellen.

Bei der Menschen-Fotografie ist der Abstand von großer Bedeutung. 2,00m bis 1,20m sind oft sehr angenehm, die Fluchtdistanz bleibt gerade noch gewahrt, aber eine Intimität wird zwischen Fotograf und Modell her gestellt. Mit größeren Distanzen verfliegt der Zauber, bei mehreren Metern Abstand müsste man schon laut rufen oder aber man will unentdeckt bleiben. Aber auch in der Menschenfotografie ist die Nähe entscheidend für besonders gute Fotos. Deshalb sind Objektive mit festen Brennweiten von 85 mm bis 105 mm schon immer ideal gewesen.
Wenn Handys heute ein Porträt-Tele von 60 mm oder auch 70 mm anbieten kann man den Menschen zwar gut in seinem Umfeld ablichten, aber für beeindruckende Gesichtsaufnahmen taugt das wenig.

Um eine besondere Bild-Kunst zu erschaffen wurden hoch und höchstlichtempfindliche Festbrennweiten, längere Tele-Brennweiten mit höchster Lichtstärke, besondere Blenden-Konstruktionen, besondere Linsenkonstruktionen und besondere Abschattungen im Objektiv erdacht.
Zu den besonderen Blenden sollte man wissen:
Allgemein wird gesagt, je mehr Blendenlamellen ein Objektiv hat, desto schöner zeichnet ist, das gilt insbesondere für Porträt-Objektive. Allerdings wirkt sich die Blende nur aus, wenn man auch tatsächlich abblendet. Wenn ich mit einem 1.8/85 mm bei f:1.8 fotografiere, kann es mit schnuppe sein, wie viele Blendenlamellen die Blende besitzt. Selbst bei f:2.0 und f:2.8 spielt das noch eine untergeordnete Rolle, erst stärker abgeblendet sieht man besonders in den Lichtern den entweder kantigen Effekt der blende oder nahezu kreisrunde Lichter. Meines Wissen hat hier schon das Leica Thambar mit 20 Blendenlamellen die Rekordblende eingeführt, die bis heute in Objektivkonstruktionen nicht erreicht wurde. Lange sprach man bei 9 Blendenlamellen (normal sind 7 – vor allem in Zooms!) schon von deren besonderer Eigenschaft bis dann 10 und 11 Lamellen modern wurden.

Die besonderen Porträt-Objektive von 85 mm bis 200 mm:
Vorab: Zoom-Objektive werden seit 20 Jahren sehr häufig und gerne für Porträts eingesetzt. Aber sie sind meistens mit einfachen Blendenkonstruktionen bestückt, die oft nur 7 Lamellen und selten 9 Lamellen aufweisen. In einem Zoom sind meistens sphärische Gläser verwendet, die selten bis nie einer schönen Abbildung zuträglich sind, im Gegenteil. Am beliebtesten sind ohne Zweifel die 2.8/24-70 mm – 4.0/24-105 mm – 2.8/70-200 mm Konstruktionen.
Man ist damit sehr beweglich und flexibel und kann trotzdem relativ gut von Hintergründen frei stellen:
Mit dem 2.8/24-70 mm kann rasch der ganzen Körper eingefangen oder auf das Gesicht begrenzt werden. Mit 24-105 mm gelingt die Trennung vom Hintergrund trotz längerer Brennweite nicht mehr so deutlich, aber sie sind ein brauchbarer, bezahlbarer Kompromiss. Wenn man Abstand halten kann sind die 2.8/70-200 mm Tele-Zooms am beliebtesten. Neuerdings gibt es auch ein Sigma 1.8/50-100 mm für Halbformat, dass einem 2.7/75-150 mm (Nikon, Pentax, Sony) oder 2.9/80-160 mm (Canon) entspricht. Canon 1.8/85 mm war mein erstes AF Porträt-Objektiv. Pentax 1.4/85 mm, Pentax 2.2/85 mm Soft, Pentax 2.8/85 mm Soft,
Es gab von Tamron ein 2.8/35-105 mm und sogar ein 2.8/28-105 mm und von Tokina ein ATX 2.8/60-120 mm

Die beliebteste Brennweite ist bis heute das 85 mm, das wurde bis an die Grenzen getrieben und es gab früh 1.7/85 mm und Canon hat seit 1989 ein 1.2/85 mm
Für mich beginnt alles mit dem Leica 2.2/90 mm Thambar – damit hat Leica den blinden Fleck oder Zentralblende im Bildzentrum erfunden.Der Vorsatz zum Thambar wird gemeinhin als Zentralblende bezeichnet, weil er die zentralen Strahlen ausblenden soll. Nach meinem bescheidenen Kenntnisstand hat kein anderer Hersteller dieses System für die Weichzeichnung benutzt. Verbreitet war die Siebblende (Imagon), die Duto-Scheibe mit den konzentrischen Ringen und das Zeiss-Softar mit einer Oberfläche nach Art von “Rauhputz”. Und dass gab es noch das Variosoft von Minolta, bei dem die Position der Linsen zueinander verändert wurde. Eine Zentralblende als Zubehör gab es m. W. nie zu kaufen, die muss man sich wohl selbst basteln. Oder man hat eben das Ding vom Thambar. Einzeln ist die absolut nicht zu bekommen, es gibt genug unvollständige Thambare, deren Besitzer praktisch keine Aussicht haben, ihr Objektiv zu komplettieren. Von manchen Leitz-Sachen gibt es zwar Replikas, aber da Leitz sehr aufwendig gearbeitet hat, sind diese Replikas in der Regel unverschämt teuer und manche Sachen kann man mit vertretbarem Aufwand gar nicht nachbauen. Denn wenn schon Nachbau, dann muss es aussehen wie das Original.  Was ich irgendwo noch haben müsste, ist eine aufsteckbare Siebblende, wenn ich mich recht erinnere, sogar verstellbar wie beim Imagon.  
Ein Objektiv habe ich noch, dass einen Test lohnen würde. Das Astro Portrait 2.3/150 aus der Vorkriegszeit  ist zwar kein expliziter Weichzeichner, aber als Portraitobjektiv mit mäßigem Kontrast konzipiert worden. Zusammen mit der großen Öffnung und mit der geringen Schärfentiefe gab das schon die Bilder, die in der Vorkriegszeit als “künstlerisch” begehrt waren. Und dann noch unvergütet. Da Astro die Wechselstelle seit den dreissiger Jahren nie geändert hat, habe ich auch einen Adapter für Leicaflex, mit dem R-Adapter geht es also sogar an die EOS. Und an mFT kriegt man ohnehin Alles dran. Und wenn wir schon bei Weichzeichnern sind: Das Leitz Summarex 1.5/85 und das Hektor 2.5/125 sind bekannt dafür, bei voller Öffnung sehr weich zu zeichnen, bei Abblendung werden sie dann richtig scharf.  Das 125-er wurde sehr gerne für Portrait benutzt. Die sind bei mir beide vorhanden.

 

Das umgekehrte Prinzip: Apodsitation ist die absichtliche Vignettierung der Randbereiche – die Bildmitte bleibt unverändert und scharf. So etwas gab es schon früh als Filter in der Großformatfotografie um unerwünschte Vignettierungen bei Superweitwinkel-Konstruktionen zu korrigieren.

 

 

Bemerkenswerte Weichzeichner und Bokeh-Zauberer:
– Voigtländer Petzval (1840) f:1:3.6 erlaubte erstmals scharfe Porträts mit Belichtungszeiten unter 1 Sekunde
– Leica Thambar 2.2/9 cm (1935) 2984 Exemplare mit Zentralblende
– Rosenstock Imagon
– Dreamagon 4.0/90 mm
– Lomography Zenith Petzval 2.2/85 mm (2013 – Wirbel Bokeh)
– Lomography Zenith Petzval 1.9/58 mm (2016 – Wirbel Bokeh)
– Meyer-Görlitz 2.8/100 mm Trioplan (2015 – 15 Blendenlamellen, 3 Gläser = Seifenblasen-Bokeh)
– Leica Thambar 2.2/90 mm (2017)

 

 

Veröffentlicht in General, Objektive im Test

23. August 2022
Besondere Objektive: Weiche Welle – Bokeh

die weiche Welle und wie sich die Porträt-Fotografie entwickelte…

Heute reden alle über Bokeh und es gibt sogar “Bokeh-Monster” wie das Sony 1.8/135 mm, Nikkor 1.4/105 mm, Canon 1.2/85 mm, Sigma ART 1.4/105 mm, Sigma ART 1.8/135 mm oder auch die Nikkor 2.0/200 mm, Canon 2.0/200 mm (früher 1.8/200 mm).

In der heutigen superscharfen Welt (eingeschärft vom Zeiss OTUS und weiter verschärft von Sigma ART) gibt es zum Glück auch die gegenteilige Mode, weiche, fließende Übergänge, schöne, duftig-luftige Hintergründe.
Da ich schon seit meinen ersten Fotos damit experimentiert habe, hier einmal meine Geschichte zur weichen Welle.

Als ich 1978 begann die Welt abzulichten, waren meine begehrten Motive logischerweise zuerst einmal weibliche Wesen. Homoerotische Gedanken waren noch heftiger Schweinkram, kommerzielle Pornografie wurde gerade erst erfunden und was Kirchen, Sekten,  Glaubensgemeinschaften, Staaten, Kriege mit Menschen machten, noch absolut unvorstellbar. Männer als Fotomotiv haben mich so gut wie nie interessiert, aber Frauen aller Art umso mehr.
1979 kaufte mein Vater vom Lottogewinn eine Pentax ME Super plus das 1.4/50 mm. Das Objektiv klingt heute banal, damals war es aber so exotisch und allenfalls mit einem heutigen 0,95/58 mm gleich zu setzen. Alle nutzen Zooms der Lichtstärke f:4.0 oder f:5.6 und einige leisteten sich 1.7/50 mm oder 1.8/50 mm Festbrennweiten.
Der Blendenring klickte schön, doch mich interessierte er im wesentlichen nur, wenn er auf f:1.4 stand und die Fotos gaben mir schnell recht, ich gewann erste Preise und schon bald war kein Mädchen mehr vor mir, der Kamera und meiner Dunkelkammer sicher.
Mich langweilten die 50 mm bald, trotz der Lichtstärke. Man mußte einfach zu dicht heran ans Motiv und damit begann die hässliche Deformierung des Gesichts.
Mein zweites Objektiv, das Pentax 4.0/70-210 mm war toll für Konzerte, aber leider auch lichtschwach und langsam scharf zu stellen. Es mußte ein 85iger her. Ein 2.0/85 mm Pentax war zunächst das einzige, was ich mir leisten konnte. Dann erschien von Pentax ein A* 1.4/85 mm & das legendäre A* 1.8/135 mm und Canon klotzte mit einem FD 1.2/85 mm dagegen.
Lange Zeit waren 2.5/135 mm und 1.8/85 mm die lichtstärksten Porträt-Tele, die man kaufen konnte. Objektive wie 0,95/58 mm waren lange Zeit die lichtstärksten Objektive. Leica hat sich mit seinem M-Bajonett, vom frühen Thambar aus den 30iger Jahren abgesehen, nie sonderlich um Porträt-Fotografie bemüht. Wie auch Macro-Fotografie nur ein Schattendasein bei Leica spielte. 1976 stellte Canon sein erstes 1.2/85 mm FD vor.

Vor dem Autofokus und selbst dann noch, war es extrem schwierig bei offener Blende die Pupille scharf in einem Foto zu bekommen. Manuell war das praktisch immer ein Zufall – denn Fotograf und Modell bewegen sich ja, man kann mit Stativ und Stuhl nachhelfen, aber trotzdem waren perfekt scharfe Fotos mit höchsten Lichtstärken eher Glückssache als Können. Nicht umsonst wurde für Studio-Lichtbilder fast ausschließlich Blende f:8 verwendet. Dann ist fokussierenden großer Schärfentiefe kein Problem.

Wer spielen oder Bilder zusammenfügen und bearbeiten will, soll das gerne tun und kann wie im Buch “Bokeh” auf 300 Seiten (!) beschrieben, da auch zum Ziel kommen. Mit “freelensing” oder gar mit LensBaby Objektiven experimentieren ist eine weitere Spielart. Meine Welt ist das nicht. Und wer eine intime, fast inzestuöse Beziehung zu seinem Geld hat, kann natürlich mit günstigen Bastellösungen trotzdem das ein oder andere schöne Bild schaffen. Mir ist das zu viel improvisiert, mit 20 hätte ich das auch gemacht, weil einfach keine “Pappe” da war, aber schon mit 30 habe ich mir lieber 1.8/85 mm, 1.2/50 mm oder 1.4/85 mm Objektive gekauft.
Auch auf die Seite Bokeh-Masters wird da verwiesen, da hat sich 2015 “Trust your eyes” einige Mühe gemacht und 74 Objektive vor dem gleichen Abendmotiv antreten lassen. 23550 Fotografen haben bisher aus 74 Vergleichsbildern, das für sie gefälligste Bokeh herausgefischt. Insgesamt siegt das mit Abstand teuerste Objektiv, das manuelle 1.4/85 mm Zeiss Otus knapp vor dem fetten Sigma ART 1.4/85 mm. Wenn ich den Vergleichs-Parkur durchlaufe, fällt das Zeiss Otus auf den 40. Platz.
Das wundert hier hoffentlich keinen, weil die rasierklingenscharfe Zeiss-Philosophie bei mir lange nicht auf so viel Gegenliebe trifft, wie das, was Leica, Sony, Nikon, Canon, Pentax, Olympus zaubern. So erstaunt es auch nicht, das bei mir das Canon 1.2/85 mm L II auf Platz eins landet, ein Nikon 1.8/50 mm, Leica 2.0/35 mm Summicron, Leica 0,95/50 mm Noctilux und ein Canon 1.8/85 mm, Nikon 1.4/85 mm, Leica 1.2/45,2 mm und sogar das Sigma ART 1.4/85 mm auf den vorderen Plätzen landen.
So spannend der Vergleich auch ausfällt, viele der besten und auch neuere Objektive sind dort gar nicht vertreten und wären bei mir heute auf den vorderen Plätzen:
Sony 2.8/100 mm STF, Sony 1.8/135 mm GM, Nikon 1.4/105 mm, Canon 2.0/200 mm L IS, Nikon 2.0/200 mm, Sony 1.4/85 mm GM, Sony 1.8/85 mm, Canon 1.4/85 mm, Sigma 1.8/135 mm, Olympus 1.2/45 mm, Fujifilm 2.0/90 mm, Olympus 1.2/25 mm, Olympus 1.2/17 mm – würden jetzt bei mir in ungefähr dieser Reihenfolge auf den vordersten Plätzen landen.

Blitzproblematik
Wer wie ich auch im freien tolle Porträts mit großen Blenderöffnungen realisieren wollte, mußte mit starken Graufiltern und niedrigst empfindlichen Filmen bzw. ISO-Einstellungen fotografieren. Oder auf Minoltas Erfindung der HSS-Blitzfunktion warten. Damit gelang es dann endlich auf kurze Distanzen genügend Aufhell-Licht auch bei f:1.4 bei 1/2000 Sekunde Verschlußzeit zu realisieren.
Mit modernen, spiegelfreien Kameras kommt noch ein weiteres Problem hinzu, wenn man den lautlosen, elektronischen Verschluss verwenden will, funktioniert das technisch nur mit Dauerlicht, ein Aufsteckblitz kann nicht mit elektronischem Verschluss gezündet werden, bzw. führt zu ungleichmäßig ausgeleuchtet Fotos.
Auch hier hatte Minolta schon früh eine Lösung, die heute von Sony mit dem 2.8/100 mm STF Objektiv fortgeführt wird. Diese Apodisations-Objektive (die es auch von Leica, Fuji und neuerdings Canon gibt) ermöglichen das schönste Bokeh und lassen 2 Blenden weniger Licht durch, also f:5.6 und bieten trotzdem eine kernscharfe Abbildung. Damit entfällt meist das Blitzproblem, denn bei Offenblende = Einstellung 2.8, entspricht dies nur der Lichtstärke f:5.6 und damit sind Zeiten von 1/250 Sekunde mit voller Blitzleistung möglich.

Als ein Engländer 1977 mit seinem Buch & Film “Bilitis” einen Welterfolg hatte, wurde der Weichzeichner wieder große Mode. Anders als oft behauptet, verwendete Hamilton aber keine speziellen Filter und auch keine speziellen Objektive, sondern erreichte alle Weichzeichnung durch anhauchen der Frontlinse.
Es gab in der Weichzeichnung alles, Anhauchen, Filter in allen erdenklichen Arten, mit Vaseline einschmieren, verkratzte Filter, Filter mit aufgedampften Topfen (Software),Netzstrumpf vor dem Objektiv oder sogar vor dem Vergrößerungsobjektiv, Siebblenden und natürlich alte, total unterkorrigierte Objektive.

Filter:
B&W in Bad Kreuznach stellt heute Soft-Pro Filter in allen gängigen Größen her, die den Effekt der Zeiss-Softare fortführen.
Werbetext: Der B+W-Weichzeichner Soft-Pro liefert scharfe Bilder, die von Unschärfe sanft überlagert sind. Dieser Effekt wird erreicht durch unregelmäßig verteilte Mikrolinsen auf einer planparallelen Filterscheibe. Die Mikrolinsen werden mittels Dünnschichttechnik auf ein optisch hochwertiges Glassubstrat beschichtet. Sie streuen das Licht und überlagern so das scharfe Kernbild mit duftig-diffusen Lichtsäumen. Das öffnet tiefe Schatten, während Spitzlichter selber kaum verschwimmen, aber im dunkleren Umfeld eine schimmernde Aura bilden. Der B+W-Weichzeichner Soft-Pro wird neben der Portraitfotografie auch gerne effektvoll für Landschaftsaufnahmen eingesetzt. Sie dämpfen hohe Kontraste und weichen die Lichtsäume im Gegenlicht auf. Die Bilder bekommen einen sanften und romantischen Charakter.

Centerfilter (Rodenstock):
Centerfilter sind neutralgraue Vorlauffilter, deren Dichte symmetrisch, zirkular von der Mitte bis zum Rand kontinuierlich abnimmt.
In kritischen Aufnahmen mit gleich hellen Flächen bis zum Bildrand (Himmel) kann bei Verwendung von Objektiven mit extrem großen Bildwinkel der physikalische Lichtabfall (Vignettierung) extrem sichtbar werden. Digitale Aufnahmen können zwar am Computer mit Bildbearbeitungssoftware im Randbereich aufgehellt werden, doch das hilft nur teilweise: Wenn sich dort ohnehin schon dunkle Gegenstände befinden, die unter die Belichtungsgrenze fallen, zeigen diese keine Zeichnung, nachträglich aufgehellt fehlt es an Tiefe – Schwarz wird zu grau – und Bildrauschen wird verstärkt sichtbar. Weil sich jedoch der Helligkeitsabfall mit Centerfiltern deutlich reduzieren, oder sogar beseitigen lässt, sollte bei extremen Weitwinkelobjektiven 23 mm, 28 mm, 32 mm (Großformat!) ein Centerfilter verwendet werden, wenn der Bildkreis bis nahe zum Rand für die Aufnahme genutzt wird.

Die Blende:
Genau genommen kann man auch mit einem 24 mm oder gar einem 14 mm, so wie aus großem Abstand mit einem 800 mm einen Menschen ablichten.
Doch entweder wird der Mensch dann winzig klein oder die Entfernung zu ihm riesig groß. 35 mm, 50 mm, 70 mm und 75 mm zähle ich absichtlich und explizit nicht zu den Porträt-Objektiven. Auch wenn die Vermarktungs-Futzies der heutigen Fotofirmen da eine ganz andere Sprache sprechen. Bei denen sind sogar 24 mm Objektive bestens für Porträts geeignet. Nur ist ein Portrait bisher als Bild mit Kopf und bestenfalls bis zum Bauchnabel in unseren Köpfen verankert.  Um Aufnahmen vom Gesicht zu realisieren muß man sich ihm stark nähern und das führt besonders bei 50 mm und noch kürzeren Brennweiten, aber auch bei 58 mm, 60 mm, 70 mm und noch bei 75 mm, zu Verzeichnungen und Deformierungen der Gesichtszüge, die für den Kenner nur grausam verzerrt wirken – lange Nase, fliehendes Kinn und Ohren, breite Stirn, weite Augen etc.
Dagegen hilft nur Abstand vom Motiv, wenn man eine bestimmte Grenze unterscheidet – etwa um 1 m – rückt man dem Menschen nicht nur extrem auf die Pelle, sondern zerstören auch die kürzeren Brennweiten die natürlichen Proportionen eines Gesichts.
Will man die halbe oder ganze Präsenz des Menschen einfangen, sind Objektive von 24 mm bis 60 mm sehr nützlich und wichtig, da man sonst mit der idealen 90 mm Brennweite einen zu großen Abstand zum Motiv einhalten müßte. Voigtländer verbaut immer eine aufwendige Blende mit 10 Lamellen. Sony verwendet im 2.8/100 mm STF, 1.4/85 mm GM, 1.8/135 mm GM und weiteren GM-Objektiven sogar 11 Lamellen.
Je mehr Lamellen, desto besser – schöner wird der Lichter-Hintergrund zerstreut. Allerdings haben Objektive mit einer geraden Anzahl von Blendenlamellen, 8, 10, 12 den Nachteil, das sie weit abgeblendet keine schönen Blendensterne von Lichtquellen mehr zeigen.

Bei der Menschen-Fotografie ist der Abstand von großer Bedeutung. 2,00m bis 1,20m sind oft sehr angenehm, die Fluchtdistanz bleibt gerade noch gewahrt, aber eine Intimität wird zwischen Fotograf und Modell her gestellt. Mit größeren Distanzen verfliegt der Zauber, bei mehreren Metern Abstand müsste man schon laut rufen oder aber man will unentdeckt bleiben. Aber auch in der Menschenfotografie ist die Nähe entscheidend für besonders gute Fotos. Deshalb sind Objektive mit festen Brennweiten von 85 mm bis 105 mm schon immer ideal gewesen.
Wenn Smartphones heute ein Porträt-Tele von 60 mm oder auch 70 mm anbieten, die kann man den Menschen zwar gut in seinem Umfeld ablichten, aber für beeindruckende Gesichtsaufnahmen taugt das wenig.

Um eine besondere Bild-Kunst zu erschaffen wurden hoch und höchstlichtempfindliche Festbrennweiten, längere Tele-Brennweiten mit höchster Lichtstärke, besondere Blenden-Konstruktionen, besondere Linsenkonstruktionen und besondere Abschattungen im Objektiv erdacht.
Zu den besonderen Blenden sollte man wissen:
Allgemein wird gesagt, je mehr Blendenlamellen ein Objektiv hat, desto schöner zeichnet ist, das gilt insbesondere für Porträt-Objektive. Allerdings wirkt sich die Blende nur aus, wenn man auch tatsächlich abblendet. Wenn ich mit einem 1.8/85 mm bei f:1.8 fotografiere, kann es mit schnuppe sein, wie viele Blendenlamellen die Blende besitzt. Selbst bei f:2.0 und f:2.8 spielt das noch eine untergeordnete Rolle, erst stärker abgeblendet sieht man besonders in den Lichtern den entweder kantigen Effekt der Blende oder nahezu kreisrunde Lichter. Meines Wissen hat hier schon das Leica Thambar mit 20 Blendenlamellen die Rekordblende eingeführt, die bis heute in Objektivkonstruktionen nicht erreicht wurde. Lange sprach man bei 9 Blendenlamellen (normal sind 7 – vor allem in Zooms!) schon von deren besonderer Eigenschaft – bis dann 10 und 11 Lamellen modern wurden.

Die besonderen Porträt-Objektive von 85 mm bis 200 mm:
Vorab: Zoom-Objektive werden seit 20 Jahren sehr häufig und gerne für Porträts eingesetzt. Aber sie sind meistens mit einfachen Blendenkonstruktionen bestückt, die oft nur 7 Lamellen und selten 9 Lamellen aufweisen. In einem Zoom sind meistens asphärische Gläser verwendet, die selten bis nie, einer schönen Abbildung zuträglich sind, im Gegenteil. Am beliebtesten sind ohne Zweifel die 2.8/24-70 mm – 4.0/24-105 mm – 2.8/70-200 mm Konstruktionen. Man ist damit sehr beweglich und flexibel und kann trotzdem relativ gut von Hintergründen frei stellen:
Mit dem 2.8/24-70 mm kann rasch der ganzen Körper eingefangen oder auf das Gesicht begrenzt werden. Mit 24-105 mm gelingt die Trennung vom Hintergrund, trotz längerer Brennweite, durch die kleinere Blenderöffnung f:4.0 nicht mehr so deutlich. Aber für die meisten Anwender sind sie ein brauchbarer, bezahlbarer Kompromiss. Wenn man Abstand halten kann sind die 2.8/70-200 mm Tele-Zooms am beliebtesten. Neuerdings gibt es auch ein Sigma 1.8/50-100 mm für Halbformat, dass einem 2.7/75-150 mm (Nikon, Pentax, Sony) oder 2.9/80-160 mm (Canon) entspricht.
Das Canon 1.8/85 mm war mein erstes AF Porträt-Objektiv. Pentax 1.4/85 mm, Pentax 2.2/85 mm Soft, Pentax 2.8/85 mm Soft folgten.
Es gab von Tamron ein 2.8/35-105 mm und sogar ein 2.8/28-105 mm und von Tokina ein ATX 2.8/60-120 mm, mit denen ich gerne fotografiert habe.Dagegen sind heutige Konstruktionen wie Tamron 2.8-4.0/35-150 mm nur ein fauler Kompromiss, denn die kleine Blendenöffnung f:4.0 greift sehr früh.
Wer zoomen will und auf schnellen AF verzichten kann, für den bleibt einstweilen das Sigma 1.8/50-100 mm für Canon und Nikon DSLR Kameras im Halbformat der einzige sehr gute Kompromiss. Alle anderen werden weiter 2.8/70-200 mm verwenden, die jetzt immerhin kompakter und leichter angeboten werden – nur besonders ruhige Hintergründe sollte man davon nur in Ausnahmefällen erwarten.

Welche Objektive gab es früher zum Porträtieren und Weichzeichnen?
Die beliebteste Brennweite ist bis heute das 85 mm, das wurde bis an die Grenzen getrieben und es gab früh 1.7/85 mm und Canon hat seit 1989 ein 1.2/85 mm mit AF.
Für mich beginnt alles mit dem Leica 2.2/90 mm Thambar – damit hat Leica den blinden Fleck oder Zentralblende im Bildzentrum erfunden.  Der Vorsatz zum Thambar wird gemeinhin als Zentralblende bezeichnet, weil er die zentralen Strahlen ausblenden soll. Nach meinem bescheidenen Kenntnisstand hat kein anderer Hersteller dieses System für die Weichzeichnung benutzt. Verbreitet waren die Siebblende (Imagon), die Duto-Scheibe mit den konzentrischen Ringen und das Zeiss-Softar mit einer aufgedampften Oberfläche aus Tröpfchen. Und dann gab es noch das Variosoft von Minolta, bei dem die Position der Linsen zueinander verändert wurde. Eine Zentralblende als Zubehör gab es meines Wissens nie zu kaufen, die muss man sich wohl selbst basteln. Oder man hat eben das Teil vom Thambar. Einzeln ist die absolut nicht zu bekommen, es gibt genug unvollständige Thambare, deren Besitzer praktisch keine Aussicht haben, ihr Objektiv zu komplettieren. Von manchen Leitz-Sachen gibt es zwar Replikas, aber da Leitz sehr aufwendig gearbeitet hat, sind diese Replikas in der Regel unverschämt teuer und manche Sachen kann man mit vertretbarem Aufwand gar nicht nachbauen. Denn wenn schon Nachbau, dann muss es aussehen wie das Original.  Eine aufsteckbare Siebblende gab es noch, wenn ich mich recht erinnere, sogar verstellbar wie beim Imagon.
Das Astro Portrait 2.3/150 aus der Vorkriegszeit ist zwar kein expliziter Weichzeichner, aber als Portraitobjektiv mit mäßigem Kontrast konzipiert worden. Zusammen mit der großen Öffnung und mit der geringen Schärfentiefe, ergab das schon die Bilder, die in der Vorkriegszeit als “künstlerisch” begehrt waren. Und dann noch unvergütet. Da Astro die Wechselstelle seit den dreissiger Jahren nie geändert hat, gibt es auch einen Adapter für Leicaflex, mit dem R-Adapter geht es also sogar an die EOS. Und an mFT kriegt man ohnehin alles angeschlossen.
Und wenn wir schon bei Weichzeichnern sind: Das Leitz Summarex 1.5/85 und das Hektor 2.5/125 sind bekannt dafür, bei voller Öffnung sehr weich zu zeichnen, bei Abblendung werden sie dann richtig scharf.  Das 125er wurde sehr gerne für Portrait benutzt.

Defocus Controll
Als Nikon 1993 sein erstes DC – das 2.0/105 mm mit Autofokus und eingebauter Sonnenblende vorstellte, war das kein Hit. Auch das 2.0/135 mm DC, das 2 Jahre später erschien, war sehr schwer im Sucher zu beurteilen und wurde kein großer Erfolg. Ich habe mit beiden einige Jahre fotografiert, der Effekt des 135 mm war stärker, aber das 105er war viel handlicher und mir deshalb lieber. Wie sehr sich die Schärfe im Vorher- oder Hintergrund veränderte, war praktisch im Sucher nicht deutlich zu erkennen, erst in einer großen Vergrößerung wurde der Effekt richtig sichtbar. Der Clou war, daß man ihn abschalten konnte und dann ein normal kontrastreiches Tele bekam. Gebraucht werden sie immer noch zwischen 700-950€ gehandelt und sind nicht wirklich preiswert.
Heute würde die Arbeit an modernen Z-Kameras durchaus Freude versprechen, wenn nicht der AF so lahm wäre. Ich denke aber, Nikon wird für das neue Z-Bajonett noch ein neues DC oder STF vorstellen.
Nikon führte 1977 mit dem 1.2/58 mm Noct ein Sammlerobjektiv ein, es folgte ein fast langweiliges, langsames 1.4/58 mm. Das erste Objektiv für das Z-Bajonett ist das: S 1.2/58 mm Noct liefert für 9000€. Es ist bei dem Preis auch wieder mehr ein Sammlerobjektiv für die Vitrine als alltagstauglich. Es liefert eine beachtliche Schärfe und schöne Hintergrundtrennung, wenn man sein Modell festbindet und in Ruhe vom Stativ fokussiert, für den Freihandeinsatz ist es mangels Autofokus bei großer Blendenöffnung kaum zu gebrauchen.
Das Canon 1.2/50 mm EF war schon eine sehr gute Wahl, schneller AF und eine weiche, angenehme Zeichnung bei f:1,2 konnten beeindrucken. Die neue Version RF 1.2/50 mm ist sehr kostspielig und zeichnet generell schärfer und ich finde sie weniger ideal für ungeschminkte Gesichter. Canon hat auch seit langem sein 2.8/135 mm Softfokus im Programm, sein AF ist gemütlich und die Brennweite für viele Motive schon zu lang.

Apodisations-Element
Das umgekehrte Prinzip: Apodsitation ist die absichtliche Vignettierung der Randbereiche – die Bildmitte bleibt unverändert und scharf. So etwas gab es schon früh als Filter in der Großformatfotografie um unerwünschte Vignettierungen bei Superweitwinkel-Konstruktionen zu korrigieren.
Minolta hat diese Technik als erster 1999 unter der Bezeichnung STF (Smooth Trans Focus), im Minolta 2.8/135 mm Objektiv, eingeführt. Das Minolta STF kann nur mit manueller Fokussierung verwendet werden und wurde später als Sony 2.8/135 mm STF angeboten. Es ist bis heute erhältlich und kann sogar mit 1,4x oder 2,0x Extender verwendet werden.
Die neuere Version mit Autofokus hat weniger Brennweite: 2.8/100 mm GM STF OSS. Es hat endlich als erster einen wirklich schnellen AF und effektiven Bildstabilisator, kann aber leider nicht mehr mit Tele-Konvertern verwendet werden.
Dann haben Fujifilm mit dem 1.2/56 mm APD und Canon mit dem neuesten 1.2/85 mm DS das Prinzip abgekupfert. Doch im aktuellen Vergleich zeigt sich, das Canon einen Exoten geschaffen hat. Vergleichen wir die Bildergebnisse neuen RF 1.2/85 mm und RF 1.2/85 mm DS im Foto nebeneinander – ziehen die meisten Menschen die Zeichnung des 1.2/85 mm ohne DS vor. Canon hat es hier irgendwo übertrieben.
Ich werde bei Gelegenheit aussagekräftige Vergleichsbilder erstellen, aber schon aus dem was im Netz zu finden ist, wird den meisten Fotografen klar, das die Extrakosten sich hier nicht lohnen.
Auch das Fujifilm 1.2/56 mm APD ist im Autofokus so zögerlich, das damit keine Freude beim schaustellen aufkommen will – auch hier lohnt sich der Aufpreis eher nicht.

 

Bemerkenswerte Weichzeichner und Bokeh-Zauberer:
– Voigtländer Petzval (1840) f:1:3.6 erlaubte erstmals scharfe Porträts mit Belichtungszeiten unter 1 Sekunde
– Leica Thambar 2.2/9 cm (1935) 2984 Exemplare mit Zentralblende
– Rosenstock Imagon
– Dreamagon 4.0/90 mm
– Zeiss Softar Filter
– Minolta – Canon- Hama – Cokin  Filter
– Nikon 1.2/58 mmm Noct (1977)
– Tamron SP 2.8/70-150 mm Soft-Macro
– Olympus OM 2.0/90 mm Macro (die Legende das beste manuelle Macro auf dem Weltmarkt)
– Olympus OM 2.0/100 mm
– Olympus OM 2.0/180 mm
– Olympus OM 2.0/250 mm
– Minolta MC 1.2/58 mm Rokkor (1968)
– Minolta MC 1.7/85 mm Rokkor (1970)
– Mamiya 645 4.0/145 mm Soft
– Mamiya 67 RB 4.0/150 mm Variable Soft Focus
– Mamiya 67 RZ 4.0/180 mm Variable Soft Focus
– Pentax K 2.2/85 mm Soft (1986)
– Pentax KA 1.8/135 mm * (1984)
– Pentax 67 3.5/120 mm Soft (1982)
– Canon 2.8/85 mm Softfocus FD (1983)
– Minolta AF 2.8/85 mm Variosoft (1984)
– Minolta MF 2.8/135 mm STF (1999) Apodisations-Element
– Tokina MF 6.3/300 mm Spiegel (2012)
– Lomography Zenith Petzval 2.2/85 mm (2013 – Wirbel Bokeh)
– Lomography Zenith Petzval 1.9/58 mm (2016 – Wirbel Bokeh)
– Meyer-Görlitz 2.8/100 mm Trioplan (2015) – 15 Blendenlamellen, 3 Gläser = Seifenblasen-Bokeh
– Yasuhara Momo 100 6.4/43 mm – 28 mm Halbformat Sony E (2017) – einzelne Meniskus-Linse wie vor 100 Jahren
– Leica Thambar 2.2/90 mm (2017)
– Lensbaby Burnside 2.8/35 mm (2018)
– Samyang 1.4/85 mm MF (2019)
– Zeiss OTUS 1.4/100 mm (2019)

AUTOFOKUS:
– Pentax F 2.8/85 mm Soft (1989) / FA 2.8/85 mm Soft (1996)
– Pentax FA 2.8/28 mm Soft (1997)
– Canon EF 2.8/135 mm Softfocus (1987)
– Minolta AF 1.4/85 mm (1987)
– Minolta AF 2.0/100 mm (1987)
– Canon EF 1.8/200 mm L USM (1988)
– Canon EF 1.0/50 mm L USM (1989)
– Canon EF 1.2/85 mm L USM (1989)
– Nikon AF 2.0/105 mm DC (1993)
– Minolta AF 2.8/100 mm Soft-Focus (1994)
– Nikon AF 2.0/135 mm DC (1995)
– Canon EF 2.0/135 mm L USM (1996)
– Nikon AF 2.0/200 mm (2004)
– Sony Zeiss 1.8/135 mm (2006)
– Canon EF 1.2/85 mm L II (2006)
– Sony A 2.8/135 mm STF (2006)
– Canon EF 2.0/200 mm L IS USM (2008)
– Nikon AF 1.4/85 mm (2010)
– Nikon AF 2.0/200 mm (2010)
– Nikon AF 1.4/58 mm (2013)
– Fujifilm AF 1.2/56 mm APD (2014) Apodisations-Element
– Nikon AF 1.4/105 mm (2016)
– Sony E 1.4/85 mm GM (2016)
– Sony E 2.8/100 mm STF (2017) Apodisations-Element
– Canon EF 1.4/85 mm L IS USM (2017)
– Sony E 1.8/135 mm GM (2019)
– Canon RF 1.2/85 mm L USM (2019)
– Canon RF 1.2/85 mm L DS USM (2019) Apodisations-Element
– Samyang 1.4/85 mm AF (2019)

Ich bitte um Nachsicht, ich habe Mamiya-Systeme trotz meiner Arbeit damit in der Ausbildung, nie schätzen gelernt. Auch die Firmenphilosophien und Produkte wie: Nikon F, Canon FD , Minolta MD, Contax, und ältere gefielen mir weniger als Pentax, Pentax 645, Pentax 67, Olympus und Leica.
Ich danke vielmals für die Mitarbeit und Recherche – lieber FGM!

 

17. August 2022
Nikon – Treffer

Wie schon geschildert, teste ich derzeit immer wieder das Pre-Release-Capture der Nikon Z9 mit den neuen Tele-Objektiven an Tiermotiven.
30 Bilder pro Sekunde – da gibt es sehr viel durchzusehen…
Dass auch Nikon mal scharfe Serien abliefern kann zeigen hier die beiden Stelzen-Vögel, die sich jagen:

 

 

 

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