Tresor  
Filo Rings

1. Januar 2024
Indian wildlife

Indian Wildlife – Eye to Eye
Canon 2,8/70-200 mm L IS II f:2,8
 
 
Willkommen!

Seit 14 Jahren ist Harrys Photo-Tagebuch online
24 Jahre war davor HarrysInFocus online. HarrysInFocus habe ich inzwischen still gelegt.
Über 930 Beiträge nur auf dieser Homepage.

Dank Dr. Tilo Seeger (www.drtseeger.de) konnte ich eine große Homepage aufbauen und mein vielfältiges Wissen zahllosen Fotografen vermitteln.
Ich bin seit mehr als 35 Jahren immer mit den neuesten Objektiven und Kameras unterwegs. Wenn ich es mir aussuchen kann, fotografiere ich am liebsten Tiere und alles was lebt und sich bewegt. Man vermutet bei mir gerne eine besondere Leidenschaft für Fotografie und Fotogeräte – das ist aber aus meiner Sicht nicht ganz richtig, denn meine wahre Leidenschaft brennt für meine Motive, für Tiere, für Natur, für Menschen – der Rest ist nur Technik.
Meine große Homepage “HarrysInFocus” wurde gerne mal zu bunt und zu verwirrend empfunden – sie ist aber eben auch so wie ich. Ein bunter Vogel, gerne mal chaotisch und zerstreut, oft knallig und manchmal zu viel auf einmal.
Ich bin nicht geradlinig und angepasst und farblos vielleicht auch nicht.
Ein Mensch hat viele Facetten, viele Gesichter, er kann vieles sein, je nach dem auf welche Seele er trifft… man muß es nur versuchen.
Ich versuche – ich mag grau nicht und bin immer auf der Suche nach Farben, nach Licht. Ich fotografiere spannende Tiere und Menschen – nicht nur einmal – immer wieder, mir fällt immer noch was ein. Mit einer Kamera kann ich zwar fast alles ablichten und doch verwende ich immer wieder andere Kameras und Objektive, und suche immer das Limit…
wie in meinem Lieblingsfilm „Blade Runner“ (1982) bin ich gerne auf Messers Schneide.
Ich bin “Berlin – Herz & Schnauze”, gewagt und schüchtern, modern und hektisch und zugleich altmodisch mit viel grün, Wasser und Ruhe.
2010 fiel die Entscheidung, es mal mit ruhigen Farben und streng geordnet zu versuchen.
Dafür haben mir hier Andreas Klotz (www.Tipp4.de), Katrin Scheid und Sebastian Tänzer (www.Taenzer.me) eine ganz neue Plattform errichtet. Es hat nicht lange gedauert und ich habe diese Seiten mit massenhaft Fotos und Text gefüllt.

Ich wünsche Ihnen trotzdem viel Vergnügen beim Stöbern, Entdecken und Lesen!

Per E-Mail (HarryPX@T-Online.de) bin ich jederzeit für Sie da und beantworte Fragen, Wünsche und Anregungen, biete Tests und
meinen Foto-Wissen auf USB-Stick. Rein ins Vergnügen…

Und bitte nichts mopsen und nichts ohne meine Zustimmung zitieren oder gar kopieren und ins Netz stellen!
Seien Sie lieber selbst kreativ!

Auf Anfrage – können Sie mich für eine Portrait-Session oder ihre Feierlichkeit buchen. Ich bin kein Freund von festen Preislisten, Preise ändern sich ständig.  Eine Portrait-Session bei mir gibt es ab 190€ (plus Anfahrt, falls erforderlich). Alles ist abhängig vom Aufwand, Nachbearbeitung und Zeit – deshalb einfach eine kleine Mail an mich und sie bekommen ein persönliches Angebot.

Dies ist KEINE Fan-Page – KEINE Werbung, KEINE Suchmaschinen-Links und Optimierung

Auch wenn hier auf meiner Seite Markennahmen wie Canon, Nikon, Novoflex, Olympus, Panasonic, Pentax, Leica, Zeiss & Apple häufiger als vielleicht sonst gewohnt auftauchen – bitte ich Sie herzlich – das nicht als Fan-Page miss zu verstehen. Diese Marken sind hier präsent, aufgrund langjähriger, oft positiver Erfahrungen. Canon wird wohl am häufigsten besprochen, weil Canon das bei weitem größte System und die meisten Kunden hat, nicht weil ich es für die beste, innovativste Herstellerfirma halte. Grundsätzlich sind mir Marken-Namen und Firmen egal und ich übe da keine Solidarität – denn das wäre zu kurzlebig. Es sind alles Hersteller die Produkte vertreiben und offensiv versuchen Geld zu verdienen. Nachdem ich nun seit 25 Jahren „InFocus“ schreibe und 12 Jahre lang meine Info-News „BlitzLicht“ heraus gegeben habe, werde ich mich ab jetzt auf diese Homepage konzentrieren – mit meinem gesammelten Fotowissen seit 28 Jahren und meinen regelmäßigen Tests aktueller Objektive und Kameras. Da ich unbedingt unabhängig bleiben will von einflussnehmenden Redaktionen (die zumeist über wenig Praxis-Wissen verfügen) den Herstellern, den Vertreibern und der Werbe-Industrie und ein Abo-Preis wie bisher vermutlich immer weniger Menschen interessiert – stelle ich hier mein gesamtes Wissen ab jetzt jedem zur Verfügung. Ich biete jedoch noch viel mehr, intensive Beratung per Mail – speziell an die persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse angepasste Objektive und Kameras und Zubehör, die ich zum fairen Preis gebraucht und neu beschaffe.
Als Honorierung erhoffe ich mir wie meine nordamerikanischen Kollegen eine jährliche Spende um diesen hohen Aufwand vor mir und meiner Familie zu rechtfertigen.
Sie können einen beliebigen Betrag ab 35 € HIER spenden.

Die vergangenen 30 Jahre haben gezeigt, dass meine Leser durch meine Beratung und Tests viel Geld einsparen konnten, da ich immer als preisbewusster Berater und nie als “Anpreiser” von Marken fungiere. Oft genug rate ich auch vom Kauf ab. Auf meine gezielte Fachberatung per E-Mail können Sie immer zurückgreifen!)

E-Mail-Kontakt – einfach hier auf Beratung- oder Bestellen-BonBons klicken.

 

1. Dezember 2014
USB-Stick & DVD

Seit 25 Jahren unabhängige Praxistests – für:
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21. April 2024
Super-Tele-Zoom-Objektive 2024

Foto Super-Tele-Zoom Objektiv
Inzwischen haben fast alle Hersteller neue Tele-Zooms im sehr langen Telebereich vorgelegt, daher ist ein schneller Vergleich der heutigen Objektivtechnik für mich und hoffentlich auch für alle meine Leser spannend.
Getreu meinem Motto, ich suche mir die passende Kamera oder gar das passende System, immer nach den wichtigsten Tele-Objektiven aus.
Fast alle kosten um 2000€. Alle haben Bildstabilisierung und selbst das Gewicht liegt bei allen um die 2.000g.

Olympus läutete im Januar 2019 ein neues Tele-Zoom-Zeitalter ein und war mit dem 4.5/150-400 mm plus eingebautem 1.25 TC teuer und exclusiv. Im Juni folgte dann Sony für Vollformat und hat bis dato das älteste und neben dem neueren Sigma, das preiswerteste Super-Tele-Zoom.

Ich klammere einmal absichtlich die VF-Zooms, die nur bis 400 mm reichen weitgehend aus und auch die kompakteren Konstruktionen bis 500 mm spielen hier keine Hauptrolle. Diese sind zu Hause alle eher Statisten, nur auf Reisen werden sie mit 1300-1500g sehr wertvolle Alternative. Abgesehen vom sehr guten und beliebten Canon 7.1/100-500 mm (erst Mitte 2020) sind sie für mich oft auch keinen zweiten Blick wert. Das Tamron 6.7/150-500 mm von 2021 mochte ich mechanisch nie und hat mich auch optisch nicht überzeugt.
Auch die 6.3/100-400 mm Konstruktionen für MFT und das 6.3/100-400 mm für Fuji Halbformat bleiben in der Praxis etwas lichtschwach und manchmal auch optisch etwas hinter den Erwartungen zurück. Sony hatte früh das 5.6/100-400 mm und bald auch das 6.3/200-600 mm, doch das kurze Zoom nervte mich bald im Handling und das lange wurde mir bald zu schwer. Nikon präsentiert erst 2021 sein 5.6/100-400 mm, dass mit etwas mehr Lichtstärke und dafür weniger Brennweite bei gleichem Gewicht und schwächerem Abbildungsmaßstab dem Canon 100-500 mm Paroli bieten will.
Sigma bringt 2023 ein 6.3/60-600 mm, eigentlich wäre es ideal, nur das Gewicht von gut 2.500g disqualifiziert es gleich wieder. Alles was deutlich oberhalb 2 Kilo wiegt, wird bei der Pirsch sehr schnell lästig und anstrengend. Erst recht, wenn man noch ein entweder lichtstarkes oder ein sehr langes Super-Tele mit dabei haben will.
Canon versucht mit dem 2.8/100-300 mm eine Sonderrolle zu spielen. Immerhin lässt sich daraus mit TC auch ein 5.6/200-600 mm „basteln“. Allerdings wird es mit rund 2.800g schon ohne angesetzten TC sehr schwer!
Anfang 2023 erscheint das Nikon 180-600 mm, das an Schnelligkeit in der Bedienung derzeit mit seinem internen Zoom kaum zu schlagen ist.

Der Preis des zunächst sehr teuer empfundenen Olympus 4.5/150-400 mm sollte im Zusammenhang mit einer OM-1 gesehen werden. Also rund 9000€ – um eine in der Geschwindigkeit und Funktion ähnliche Leistung im Vollformat zu erreichen, sollten sie mindestens 4000-7000€ für die Kamera ausgeben, das wird also keineswegs günstiger.

Sensortechnisch sollte man ein paar Dinge bedenken. Selbst hochauflösende VF-Kameras mit +45 MP werden meist schneller und speichern selbst RAW-Dateien häufig flüssig ab, wenn man sie nur im Halbformat (also Faktor 1.5-1.6x) nutzt.
Von diesen Kameras bleiben auch mit Faktor dann noch 18-24 MP übrig. Sie nähern sich damit MFT, die es auf 20-25 MP bei Faktor 2.0x schaffen oder Fuji die den Halbformat-Sensor bis zu 40 MP bieten. MFT behält einen Vorteil, aber er ist geschrumpft, nur wenn man die neue Sigma-Konstruktion 150-600 mm für MFT verwendet wird daraus ein Ausschnitt von 300-1200 mm. Trotzdem kann auch das Olympus 4.5/150-400 mm auf 5.6/190-500 mm (eingebaut) und gut auch als 6.3/210-560 mm (nur externer TC14x)
oder 8.0/270-700 mm (plus interner TC1.25x) eingesetzt werden.
Abgesehen vom hohen Preis, ist die Innen-Zoom-Konstruktion von Olympus nicht nur der neuen Sigma OMSystems-Konstruktion sichtbar überlegen, sondern auch allen anderen Objektiven!
Canon (außer 2.8/100-300 mm), Sigma und Fujifilm setzten auf externen Zoom mit langem Aushub, der das Verstellen der Brennweite und das schnelle Verfolgen eines Motives bei angepasster Brennweite deutlich verlangsamt.
Nikon, Sony und Olympus setzen als einzige auf internen Zoom, die Baulänge bleibt gleich, die Balance ebenso und die Brennweite lässt sich mit sehr kurzer Einstellung anpassen.

Dass Canon und Nikon inzwischen nur noch programmierbare Kontrollringe anstatt einem manuellen Fokussierring haben, kann nerven und ist sicher weniger schön zum Umgreifen von der Brennweite zum Fokus. Olympus und Sony.
Die Bildstabilisierung ist bei Nikon und Olympus/OMSystems am besten, Nikon dominiert vor allem mit der Z8/Z9 bei Video-Aufnahmen.
Canon ist etwas schwächer und Sony kann bis heute nicht gut mithalten.

Canon 7.1/100-500 mm (2020)
Canon 8.0/200-800 mm (2023)
Canon 2.8/100-300 mm – 4.0/140-420 mm – 5.6/200-600 mm (2023)
Fujifilm 8.0/150-600 mm (2023)
Nikon 6.3/180-600 mm (2023)
Olympus 4.5/150-400 x1.25 TC (2019)
OMSystem 6.3/150-500 mm (2024 Sigma)
Sigma 6.3/60-600 mm (2023)
Sigma 6.3/150-600 mm (2021)
Sony 6.3/200-600 mm (2019)

Alle gut, aber es gibt nur zwei Sieger, an denen kaum zu Zweifeln ist, Olympus bleibt leider aufgrund seiner einzigartigen Konstruktion und Handfertigung in Japan sehr kostspielig und Nikon lässt preiswert in China fertigen.
Für das große Sony System würde ich heute das Sigma 150-600 mm bevorzugen, das gilt aber nur, wenn ich auf einen weiteren Konverter und schnellste Bildfolgen verzichten kann. Denn beides schafft nur das Sony G Objektiv.

Sigma bietet auch für Leica SL und Panasonic S Kameras an und dort gibt es sogar passende, eigene Konverter. Trotzdem überzeugt mich das L-Bajonett bis heute nicht.
Fujifilm könnte eine Option sein, wenn nicht die höhere Lichtstärke so sehr fehlen würde. Vermutlich arbeitet Fuji an einem lichtstärkeren Tele-Zoom. Ich würde hier noch abwarten.
Bis dahin könnte man sich mit 2.0/200 mm und 8.0/150-600 mm trösten.
Canon setzt auf lichtschwache Zooms oder ein sehr lichtstarkes zum horrenden Preis. Hier fehlt die sinnvolle Mitte! Aber Canon ist eigensinnig, auf ein 6.3/150-600 mm brauchen wir nicht zu hoffen, noch wird das Sigma in absehbarerer Zeit für RF verfügbar sein. Mich würde dass 200-800 mm nicht wirklich zufrieden stellen, es bleibt bei Canon nur das sehr gute 7.1/100-500 mm.
Nikon hat alles richtig gemacht und wird hoffentlich ebenfalls an einem lichtstarken Zoom arbeiten.
Für MFT wird nichts besseres mehr kommen, Kamera und Objektiv überzeugen!

Sony könnte nach 5 Jahren langsam Generation II vorbereiten, ich vermute aber, dass sie zuerst ein 4.0/200-400mm TC14x bringen oder sich an ein 2.8-4.5/100-500 mm heran wagen.
Canon hat ein schweres 2.8/100-300 mm für den Sportbereich und die Dämmerung vorgelegt, Nikon und Sony werden Ähnliches bringen wollen.
Die Zukunft wird Super-Tele-Zooms für den Video-Bereich gehören, PZ Varianten werden bald erscheinen und den Makel des unruhigen, manuellen Zooms wettmachen. Pentax hatte das schon vor 30 Jahren, bald werden Sony, Canon und Nikon hier folgen.

Auch ein Vergleich zu modernsten Tele-Festbrennweiten ab 400 mm darf nicht ausser Acht bleiben:

Im Nahbereich bis 10m profitieren wir bei der Festbrennweite von deutlich größeren Abbildungen bei gleicher Brennweite als bei Zoom-Konstruktionen mit „breathing-Effect“.
Erst in der Ferne macht sich dann kein deutlicher Unterschied mehr sichtbar.

Die modernsten Tele-Festbrennweiten ab 400 mm:

Canon 2.8/400 mm
Canon 4.0/600 mm
Fujifilm 2.0/200 mm +TC1.4x = 2.8/420 mm
Nikon 2.8/400 mm +TC14x
Nikon 4.5/400 mm
Nikon 4.0/600 mm +TC14x
Nikon 6.3/600 mm
Nikon 6.3/800 mm
Olympus 4.0/300 mm
Panasonic-Leica 2.8/200 mm
Sigma 5.6/500 mm
Sony 2.8/300 mm
Sony 2.8/400 mm
Sony 4.0/600 mm

Sie sind alle sehr gut, das ist keine Frage!
Hier spielt vor allem auch der Preis eine entscheidende Rolle, alles jenseits 7000€ wird eben schnell sehr kostspielig, erst recht in unserer immer schnelllebigen Zeit. Ich habe mein 2.8/400 mm für 10.000€ gekauft und hätte es nach 5 Jahren doch einiges günstiger abgeben müssen, die Zeiten vom Werterhalt sind auch leider hier vorbei.
Alles was deutlich über 2 Kg wiegt fährt mit mir im Auto oder WoMo mit – aber es fliegt nicht mit mir.

Ich trage mich mit der Überlegung, ob nicht die Kombination vom 4/250 mm Mittelformat und eine X-H2 mit 2.0/200 mm und eventuell doch das leichtere 8.0/150-600 mm eine gute Lösung sind.

 

 

14. Juli 2022
Lichtmalerei mit Canon 2.8/100 mm L Macro SA

Wasserbubbel aus einem Brunnen.

Ich habe mir jetzt doch das RF-Macro von Canon mit SA gekauft.
Denn heute ist mehr begehrt denn ja, die persönliche, einzigartige Kunst-Fotografie, die nicht von digitalen Programmen und Smartphones realisiert werden kann!
Es gibt die Lichtmalerei jenseits der superscharfen Fotografie und die habe ich immer besonders geliebt.
Das beste Beispiel dafür war seit 83 Jahren das Leica M-Thambar und jetzt will ich wissen, was mit dem Canon 2.8/100 mm L Macro SA geht.
Derzeit versuche ich es noch spielerisch auszuloten.
Endlich sind Lichtbubble wie sonst nur mit dem sehr alten einem Leica Thambar 2.2/90 mm oder anderen sehr alten Objektiven möglich.
Ich habe das ganze ausgereizt, Canon R5 mit 1.6x Faktor und offene Blende im starken Gegenlicht das herabperlende Wasser eines Brunnens abgelichtet und dabei SA ganz eins plus gedreht und manuell fokussiert.
Extrem scharfe Fotos kann das Macro-Objektiv bis 1,4:1 sowieso – doch mich interessieren seine anderen Eigenschaften.
Was wirklich wieder zum verzweifeln ist, es sind keine Konverter dafür erhältlich. Ein Ausschnitt mit 160 mm und dann nur 17 MP befriedigt nicht komplett – da bringt die R7 hoffentlich eine weitere Verbesserung. Trotzdem wäre mehr Brennweite hilfreich und ein 1.8/135 mm SA bis etwa 1:2 wäre noch ein Traum.
Solche besonderen Objektive sind das Salz in der Suppe, ohne wird schnell alles fade.

Bevor ich jetzt abschweife, zwei Bilder die verdeutlichen wie stark der Unterschied mit diesem einmaligen Macro-Objektiv ist:

Bild I = Normal
Bild II = maximale Einstellung Plus
Bild III = maximale Einstellung Minus
Zum Glück blieb meine Modell-Mama ruhig sitzen und genoß ihre Nuss – weil oft genug beschwert sie sich laut genug über meine Anwesenheit, sie ist meine Anwesenheit und Kameras noch nicht gewohnt: TschakTschakTschak…

Nikon und Sony lassen derzeit solche Objektive vermissen.
Obwohl alles einmal mit Nikkor 2.0/135 mm DC und 2.0/105 mm DC sowie mit Minolta 2.o/100 mm STF angefangen hatte – nach dem Leica Thambar-M (Thambar bedeutet: Von Schönheit geblendet) aus den 30er Jahren (1935 – es wurden nur rund 3000 Stück gefertigt), natürlich. Verschleiern, blenden und verwischen konnte schon das Thambar und jetzt auch das Canon 2.8/100 mm L Macro.

Heute kann man endlich die Wirkung solcher Objektive im Sucher sehen und annähernd beurteilen. In der Canon R5 sahen die Ergebnisse im Moment der Aufnahme noch mal deutlich spektakulärer aus und in der fertigen Bilddatei sind sie leider etwas gedämpft. Woran das genau liegt kann ich noch nicht sagen. Aber mit einer Spiegelreflex war die Bildwirkung gar nicht abschätzbar. Ich konnte dang meinem Freund FGM ausgiebig mit dem Leica M-Thambar und Zentralfilter von 1935 mm fotografieren. Das war leider keine pure Freude, weil der Sucher eben nicht zeigt, wie die Motive dann wirken und auch in der Rückschau die Wirkung nicht komplett zu erahnen ist.
Ein original M-Thambar gibt es seit 2020 wieder für verrückte 5950€. Sein stufenlos einstellbarer Blendenbereich reicht von 1:2,2 bis 1:25 bei 90 mm Brennweite. Die Weichzeichnung ist bei größter Blendenöffnung am intensivsten und läßt dann kontinuierlich nach, bis das Objektiv bei Blendenstufe 1:9 beginnt, knackscharf abzubilden. Ein serienmäßig mitgelieferter Zentralfilter bringt einen nochmals minimal weicheren Effekt und ist im Blendenbereich von 1:2,3 bis ca. 1:7,5 verwendbar.
Der spezielle Weichzeichnereffekt nimmt zum Bildrand hin zu. Das Thambar hat eine einzigartige Bildwirkung die abgeblendet zusätzlich von einer sehr aufwendigen Blendenkonstruktion mit 20 Blendenlamellen unterstützt. Diese beschert ein besonderes Bokeh mit teilweise kreisrunden Abbildungen bis tief in den Fotohintergrund.
Genau so kann das Canon 100 mm L Macro nicht brillieren, es hat nur 9 Lamellen und abgeblendet sehen die Kreise nicht mehr so gut aus.
Trotzdem stößt Canon hier endlich wieder in den Bereich der künstlerischen Linsen vor.

Die weiche Welle und wie sich die Porträt-Fotografie entwickelte.

Die beliebteste Brennweite ist bis heute das 85 mm, das wurde bis an die Grenzen getrieben und es gab früh 1.7/85 mm und Canon hat seit 1989 ein 1.2/85 mm
Für mich beginnt alles mit dem Leica 2.2/90 mm Thambar – damit hat Leica den blinden Fleck mit der Zentralblende im Bildzentrum erfunden.
(FGM: Der Vorsatz zum Thambar wird gemeinhin als Zentralblende bezeichnet, weil er die zentralen Strahlen ausblenden soll. Nach meinem bescheidenen Kenntnisstand hat kein anderer Hersteller dieses System für die Weichzeichnung benutzt. Verbreitet war die Siebblende (Imagon), die Duto-Scheibe mit den konzentrischen Ringen und das Zeiss-Softar mit einer Oberfläche nach Art von “Rauhputz”. Und da gab es noch das Variosoft von Minolta, bei dem die Position der Linsen zueinander verändert wurde. Eine Zentralblende als Zubehör gab es m. W. nie zu kaufen, die muss man sich wohl selbst basteln. Oder man hat eben das Ding vom Thambar. Einzeln ist die absolut nicht zu bekommen, es gibt genug unvollständige Thambare, deren Besitzer praktisch keine Aussicht haben, ihr Objektiv zu komplettieren. Von manchen Leitz-Sachen gibt es zwar Replikas, aber da Leitz sehr aufwendig gearbeitet hat, sind diese Replikas in der Regel unverschämt teuer und manche Sachen kann man mit vertretbarem Aufwand gar nicht nachbauen. Denn wenn schon Nachbau, dann muss es aussehen wie das Original.  Was ich irgendwo noch haben müsste, ist eine aufsteckbare Siebblende, wenn ich mich recht erinnere, sogar verstellbar wie beim Imagon.  
Ein Objektiv habe ich noch, dass einen Test lohnen würde. Das Astro Portrait 2.3/150 aus der Vorkriegszeit  ist zwar kein expliziter Weichzeichner, aber als Portraitobjektiv mit mäßigem Kontrast konzipiert worden. Zusammen mit der großen Öffnung und mit der geringen Schärfentiefe gab das schon die Bilder, die in der Vorkriegszeit als “künstlerisch” begehrt waren. Und dann noch unvergütet. Da Astro die Wechselstelle seit den dreissiger Jahren nie geändert hat, habe ich auch einen Adapter für Leicaflex, mit dem R-Adapter geht es also sogar an die EOS. Und an mFT kriegt man ohnehin Alles dran. Und wenn wir schon bei Weichzeichnern sind: Das Leitz Summarex 1.5/85 und das Hektor 2.5/125 sind bekannt dafür, bei voller Öffnung sehr weich zu zeichnen, bei Abblendung werden sie dann richtig scharf.  Das 125-er wurde sehr gerne für Portrait benutzt. Die sind bei mir beide vorhanden.)

Das umgekehrte Prinzip: Apodsitation ist die absichtliche Vignettierung der Randbereiche – die Bildmitte bleibt unverändert und scharf. So etwas gab es schon früh als Filter in der Großformatfotografie um unerwünschte Vignettierungen bei Superweitwinkel-Konstruktionen zu korrigieren.


»Das Thambar Objektiv ermöglicht Aufnahmen mit einer romantischen Bildästhetik , die in dieser Form mit anderen Objektiven nicht realisierbar und
die auch heute in digitaler Nachbearbeitung nicht reproduzierbar ist.«
Viele Hollywood-Star-Fotos sind in den 30ern mit dem Leica Thambar entstanden.

 

 

Bemerkenswerte Weichzeichner und Bokeh-Zauberer:
– Voigtländer Petzval (1840) f:1:3.6 erlaubte erstmals scharfe Porträts mit Belichtungszeiten unter 1 Sekunde
– Leica Thambar 2.2/9 cm (1935) 2984 Exemplare mit Zentralblende
– Rodenstock Imagon
– Dreamagon 4.0/90 mm
– Lomography Zenith Petzval 2.2/85 mm (2013 – Wirbel Bokeh)
– Lomography Zenith Petzval 1.9/58 mm (2016 – Wirbel Bokeh)
– Meyer-Görlitz 2.8/100 mm Trioplan (2015 – 15 Blendenlamellen, 3 Gläser = Seifenblasen-Bokeh)
– Leica Thambar 2.2/90 mm (2017)

 

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

12. Juli 2022
Neue Canon VF-Objektive 1.8/24 mm Macro & 6.3/15-30 mm

 

Grundsätzlich muß ich Canon loben, dass sie immer wieder Objektive herausbringen, die – wie soll ich es ausdrücken? preisgünstig? für preisbewußten Einsteiger und Massen-Linie, sind?
Das Problem ist, 700€ und 750€ sind ja alles, aber kein Kleingeld, auch nicht für die vielversprechende Weitwinkel-Festbrennweite die jetzt auch 1:2 kann und sogar f:1.8/24 mm Lichtstärke bietet und noch weniger für ein 4.5-6.3/15-30 mm Zoom, auch wenn es KB-Vollformat ausleuchtet.

Allerdings im Vergleich mit MFT, wo Objektive wie 2.8-4.0/8-18 mm, 2.8/7-14 mm und 4.0/8-25 mm angeboten werden, die alle einen Listenpreis von gut jenseits 1000€ haben – ist Canon hier schon wieder mit 700€ sehr preiswert. Zumal die Objektive für MFT der Bildsprache eines f:8.0 oder allenfalls f:5.6 entsprechen. Und bei Fujifilm FX oder Sony E  ist es keineswegs besser und alle diese sind nicht für Vollformat gerechnet wie das neue Canon. (Die Lichtstärke sieht stärker aus, letztlich macht das aber ein großer VF-Sensor durch gesteigerte Lichtaufnahme mindestens 1-2 Blenden wett)
Auch bei Gewicht und Abmessungen können alle Objektive für kleinere Sensorformate Canon hier nicht einholen.
Es kommt eben immer darauf an, in welchem Verhältnis man die Zahlen betrachtet.
Canon erhöht damit seine RF Objektivangebot auf 30 verschiedene Exemplare plus 2 Telekonverter und hat darin auch zwei Objektive für das neue Halbformat realisiert.

Beim neuen 1.8/24 mm IS STM Macro haut Canon, wie schon mit dem 1.8/35 mm IS STM Macro, eine Kerbe wo sonst alle anderen nur “langweilige” Einheitsware bieten, die oft über 1000€ kostet und nur 1:4.5 (1.8/24 mm) Abbildungsmaßstab bieten. Ob das gegen die aktuellen Smartphones mit Super-Macro dann ausreicht, ist eine ganz andere Frage, aber ein 24 mm Macro bis 1:2 mit hoher Lichtstärke hat es bisher nie gegeben. Tamron war bisher der einzige, der solche Macro-Eigenschaft bot, aber nur mit Lichtstärke f:2.8 und mit Preisen von 550€ bis 650€ fast schon grotesk teuer.

 

Was ist sonst so passiert…
Klangheimlich haben sich weitere zwei Foto-Systeme verabschiedet:
Leica hat sein CL-Halbformat-System beerdigt – sehr schade, aber hier fehlte es wohl am Willen eine preiswerte Alternative aufzubauen.
Canon verabschiedet sich leise weiter von seinem ersten spiegelfreien System, Canon-M.
Leider hatte hier Canon ein abgewandeltes Bajonett, das jetzt nur noch mit EF-DSLR-Objektiven von früher kompatibel ist.

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

8. Juli 2022
Nikon & Canon und Influenza


Alle Fotos realisiert mit OM-1 und 2.8/40-150 mm PRO Olympus

Ich war jetzt 10 Wochen mit Nikon Z und 6.3/800 mm unterwegs, 5 Wochen davon endlich auch mit der Z9.
Was soll ich resümierend sagen – ich hatte so unfassbar viele Kameras in Nutzung in meinem Leben – man gewöhnt sich.
Die wichtigsten Gründe, warum ich trotz meinem Faible für D500 und D850, so lange gegen Nikon Z gesträubt habe sind neben Gewicht und Größe (und daneben Protzigkeit) und AF, vor allem das linksdrehende Bajonett. Nicht wenige ältere Profis sind Nikon (fotografisch-) sozialisiert und brauchen ihr linksdrehendes Bajonett, aber alle die wie ich von Pentax oder Canon, Minolta, Olympus, Leica, Zeiss kamen, haben ihre Objektive immer rechts drehend geschraubt.

Was die Nikon Fans sagen, die liegt unvergleichlich gut in der Hand, kann ich nicht wirklich verneinen. Besser als E-M1X, A1, R5, XH2, besser auch als 1DX, D6 – nur den längeren Vergleich zur R3 habe ich noch nicht. Denn diese ist erheblich leichter und kompakter. Wenn ich die anderen Kameras mit Griffteil und weiterem Akku verwende, werden diese allesamt (bis auf R3 & E-M1X) größer und schwerer und sind nicht so konsequent und angenehm aus einem Guss. Das kann ich auch nicht bestreiten.
Wer also sowieso überwiegend das Stativ verwendet, ich habe meistens mit Einbein fotografiert, der gewöhnt sich schnell an den Nikon Klotzend wird sie keinesfalls gegen eine Z7II tauschen wollen.

Alle Schalter und Drehräder sind extrem griffig. Also da muss ich den Nikon-Fans recht geben und ich kenne es von meiner D850. Nur bei der Z7II war das nicht so.

Wenn man heute fotografisch unbelastet mit allen Ausrüstungen auf Tuchfühlung gehen will und sich für zwei Systeme, die sich gut ergänzen nachdenkt, dann liegt es für mich nahe eine Z9 mit einer OM-1 zu kombinieren.
Wer sagt, wenn ich “die beste Kamera der Welt” habe, denke ich weder über Canon, Sony, Panasonic, Fujifilm noch OMSystems nach, ist ein Ignorant.
Denn die Z9 hat auch jenseits von Größe, Gewicht, Auffälligkeit, SD-Karten-Verweigerung noch weitere Schwächen.
Die OM-1 ist nicht nur klein und sehr handlich, leicht und viel unauffälliger, braucht nicht unbedingt die ganz großen Tele-Objektive, nimmt SD-Karten, sie kann noch einiges mehr, wo die Z9 schwächelt:
AF-Verfolgung ist besser Nikon hat nur 493 AF-Messfelder, OM-1 hat 1053 Felder!
20 MP auf Faktor 2x (Z9 = 17 MP auf 1.5x)
AF-Video ist viel besser
Pro-Capture ist weiter entwickelt und besser
Bildstabilisator ist auch bei 1-2 Sekunden noch deutlich wirksamer
Akku hält fast gleich lange
600g gegen 1340g
Die OM-1 verliert beim Sucher und Monitor
Wer viele Porträt-Mode-Event-Presse-Sport Termine hat wird sich abgesehen von Gewicht mit der Z9 viel wohler fühlen und sich besser durchkämpfen. Aber auf jeder Wanderung, Reise, bei Tier-Motiven und sogar Sport und Video schlägt die Stunde der OM-1.
Nur schade, dass sie komplett unterschiedlichen Konzepten und Bajonetten (Nikon links, OMS rechts) folgen.

Woran könnte es liegen, dass eine Z9 auch nach Updates und mit den neuesten Tele-Objektiven aller Hersteller nicht die beste Leistung bringt, sondern eher die viertbeste nach der OM-1?
Es werden Stimmen lauter, die sagen, mit einer Analyse aus nur 493 AF-Messfeldern, kann sie weder mit OM-1 (1053), noch A1 (759) und erst recht nicht mit R5/R3 (1053) konkurrieren.
Dasnur an reinen Zahlen fest zu machen ist, wie immer, zu kurz gesprungen. Allerdings ist die vergleichsweise geringe Menge an AF-Feldern schon auffällig. Ich würde sie in keinem Fall auf die hälfte begrenzen, wie es Nikon in all seinen Kameras zulässt.

Letzte Woche war der hektische YTuber S. Wiesner mit Kollege an “meiner” Location. Ich war im Sturm seit 2 Stunden mit der R5 und 800 mm an den Seeschwalben, Möwen und Austerfischern. Sie kamen plötzlich mit 4.5/400 mm und 6.3/800 mm an Nikon Z9 und waren nach 10-15 Minuten, im weißen Volvo mit Celler Kennzeichen, genauso schnell wieder weg.  Viel Fahrt für ein paar Aufnahmen mit Nikon Leihobjektiven und Z9 Leihkamera. Die gezeigten Fotos im Video sind ganz ok. Aber auch hier sieht man, es geht um Geld, schnell ran, schnell weg, hektisch erzählt und nächste Location.

So fotografiere und berichte ich nicht. Ich hatte Nikon und Sony und Olympus im Fahrzeug und machte noch abwechselnd AF und IS Vergleiche. Und ich bleibe lange an lohnenswerten Motiven. Allerdings werfe ich mich nicht vor jedem Vogel in den Dreck.
Jetzt haben die das wieder „umsonst“ gemacht, denn schon ist ein neues AF und IS Update für die Z9 verfügbar, was das Verhalten der Kamera erneut verändert, vielleicht überholt sie jetzt sogar die A1 und R5, R3? Allerdings, die gefühlt langsameren AF-Motoren im 400 mm und 800 mm bleiben. Die beiden berichten auch vom noch einmal deutlich langsameren 2.8/400 mm TC1,4. Noch langsamer als 4.5/400 mm? Könnte stimmen, auch wenn Nikon sagt, da sind überall die gleichen Motoren drin. Es sind AF-Motoren für Filmer – sie sollen langsam und gleichmäßig das Motiv halten und jede Hektik vermeiden. Allerdings ist das für Fotografen kaum die richtige Motoranbauweise. Ich bekomme meine Motive häufig scharf, trotzdem habe ich, wenn ich an Sony, Canon, Olympus in meiner Hand denke, immer den Eindruck einiges zu verpassen und nicht als scharfes Bild abspeichern zu können.
Mal schauen wie das neue Update arbeitet – allerdings, die Objektive werden nie schneller werden.

Ich teste weiter und überlege das 4.5/400 mm Nikkor auch zu kaufen und die Z9 eine Weile zu nutzen. Denn, eine bessere Kamera wird die kommenden 2 Jahre von Nikon kaum kommen und auch R1, A1II lassen noch länger auf sich warten, sowie R3, A9III, A7RV werden aller Voraussicht meine Erwartungen nicht erfüllen.
Als Porsche-Fahrer werden sie alles vermeiden um auf einen Fiat oder auch nur einen Golf um zu steigen. Es kommen allenfalls Aston Martin und Bugatti in Frage 🙂
Was trotzdem nicht automatisch heißt, das die Z9 die beste Kamera ist.
Sie hat keinen Verschluss mehr, den Sensor von Sony A1, einen leistungsfähigen Prozessor, eine sehr gute Haptik (wenn man es schwer mag) und einen sehr guten Bildstabilisator.
Die Bedienung und das Menü geben allerdings immer noch Rätsel auf und verursachen bei mir Kopfschmerzen.


NIKON Z9
Inzwischen habe ich die Z9 mit vielen Objektiven genutzt und verwende 4.5/400 mm S und 6.3/800 mm S fast täglich.
Spannend und konkurrenzfähig finde ich auch diese Nikon-Z-Objektiv-Konstruktionen:
2.0/40 mm (trotz Polycarbonat-Bajonett)
4.0/14-30 mm
4.0/24-120 mm
5.6/100-400 mm

Im Gegensatz dazu, finde ich alle anderen Z-Konstruktionen entweder wenig praxisrelevant oder den Mitbewerbern unterlegen.
Vor allem 2.8/14-24 mm, 2.8/24-70 mm und 2.8/70-200 mm und 2.8/100 mm Micro sind deutlich von Sony und Canon abgehängt.
Für diese vier Profi-Objektive hätte man bisher Nikon gekauft, wer klug vergleicht wird heute eher Canon und vor allem Sony mit diesen Objektiven kaufen.


Wo sind die Grenzen, einmal ganz kritisch betrachtet?
Was bringt es Kameras zu lieben und zu loben – gar nichts! Keine Verbesserung – deshalb liste ich hier alles was mich in der Praxis nervt.
Die Z9 ist besonders stark für Presse, Events- und Porträt- & Mode-Fotografie. Bisher aber unterlegen für Sport und vor allem für wildlebende Tiere, die neuen Objektive reißen das teilweise heraus, 

LICHT:
+ sehr gutes Handling
+ Hochformatgriff immer dabei
+ sehr guter Sucher
+ sehr guter, großer und logischer Klapp-Monitor auch für Hochformat
+ separates Info-Display
+ VR Bildstabilisator eingebaut 
+ scheinbar fairer Preis 6000€
+ innovativ und ohne Belichtung-Verschlug
+ macht einen haltbaren, sehr gut abgedichteten Eindruck

+ drei programmierbare Tasten vorne für drei freie Finger!
+ Rolling Shutter praktisch minimiert
+ AF 3D-Tracking bringt die beste Leistung aller Nikon Kameras

+ beleuchtete Tasten
+ Pre-Capture (allerdings schwächer als OM-1)
+ 120 B/sec aber nur 12 MP


SCHATTEN:

– zu hohes Gewicht, 1340g
– großer, schweineteurer Akku ohne die Kapazität von 2 Sony Akkus
– Bescheuertes, klobiges Akku-Ladegerät für nur einen Akku
– Wenn man von Canon, Sony kommt – verkehrtes links Bajonett
– kein SD-Karten-Schacht
– kein 3x und 3x Faktor auszahlbar, sondern nur 1.5x DX
– Monitor nicht so leuchtend und gut sichtbar wie bei Smartphones
– Monitor-Bild könnte deutlich größer sein, Fläche nicht ausgenutzt
– AF-Verfolgung trotz neuer Updates noch nicht unter den Top 3 auch mit 3D nicht
– häufiger Front-Focus und nicht präzise genug
– AF-Bedienung nicht innovativ – das geht besser
– Video-AF ist untauglich
– kleine Motive u. solche im schlechten Licht werden schwächer erkannt & fokussiert als bei S, C & OMS
– kein wirklich schneller Zugriff auf DX-Format und AF-Funktion
– VR weit weniger leistungsfähig als IBIS bei Canon und OMS
– immer noch kein Diebstahlschutz (Code etc.)
– nicht komplett geräuschlos
– Bildserien schwer abschätzbar
– kein deutlicher Hinweis wenn die Karte voll ist
– Kartenfachdeckel ein Krampf zu öffnen, mit Handschuhen unmöglich
– AF-Auswahl vorne u unten links sehr unpassend
– Belichtungskorrektur wird bei Auto-ISO nicht dauerhaft im Sucher angezeigt
– große nackte Oberseite rechts, anstatt +/- Korrektur-Rad!
– kein abnehmbarer Sucher
– untaugliche, veraltete Gutaufhängung, links unten fehlt

UNAUFHALTSAM sind Sie mit der Z9 ganz sicher nicht – das ist nur ein Werbespruch.

Die Frage bleibt wie ein Fesselballon in der Halle, etabliert sich Nikon jetzt als neue Tele-Macht?
Das, was Nikon wegen veralteter Objektive (mal von 200-500 mm, 300 mm PF und 500 mm PF abgesehen) mit dem F-Bajonett und der DSLR nicht mehr gelang?
Tatsächlich hat sich Canon ganz anders aufgestellt, an beiden Limits – die teuersten Objektive wie 4.0/600 mm und 5.6/800 mm bis hin zum 8.0/1200 mm und die preiswertesten 11/600 mm und 11/800 mm.
Sony ging den klassischen Weg mit 2.8/400 mm und 4.0/600 mm und dazu ein 6.3/200-600 mm und lässt eben bisher alle anderen Teles vermissen.
Wer ein Sony 400 mm oder 600 mm hat, den muß das alles nicht jucken, die A1 ist weiterhin der beste Kamera-Kompromiss mit der besten Stromversorgung und maximaler Power auf kleinstem Volumen.
Bei Nikon könnten demnächst die angekündigten 4.0/600 mm TC 1.4x und das 200-600 mm entscheidend werden für dieses Jahrzehnt. Noch kann Nikon ja schnellere AF-Motoren dafür entwickeln.

Canon hat jetzt erste R7 Kameras für 1500€ im Handel gehabt.
32 MP auf Halbformat mit Faktor 1.6x klingt für viele verführerisch, vor allem wenn man bedenkt das eine R5 nur 17 MP beim gleichen Ausschnitt liefert.
Das sind fast 50% mehr Auflösung – eine hohe Anforderung an alle Objektive.
Selbst ich habe überlegt dann künftig mit R3 und R7 los zu ziehen und die Universalkamera R5 abzugeben.
Leider kam es wie befürchtet, der Preis von 1500€ lässt auch mit dem halbierten Sensor keine schnelle Kamera ohne Rolling Shutter zu. Die RS-Verzeichnung ist mit elektronischen Verschluss eine Katastrophe. Man könnte den mechanischen Verschluss nutzen, aber dafür kauft keiner eine spiegelfreie Kamera, das wäre ja ein Salto rückwärts. Auch hält die Kamera nur 1-3 Sekunden bei schnellen Serien durch. Schnelle CFX Karten sind ebenfalls nicht nutzbar und Serienfotos drehen sich immer um den internen Speicher. Das ist in der R5 bei Vollformat mit CFE Karten auch häufiger der Fall, aber eben nicht im Halbformat-Modus.
Bei 3200 ISO ist für die meisten Schluss mit gut nutzbarer BQ, auch wenn man Entrauschung (bei gleichzeitiger Entschärfung :-)) nutzt. Die R5 schafft dagegen 10.000 ISO (R6 auch) und die R3 sieht auch bei 12.800 ISO und 20.000 ISO noch brauchbar aus.

Also man bekommt, wofür man bezahlt.

Die schnellsten Kameras für alle Motive kosten heute mindestens 6000€ und nicht mehr 2000-3000€, wie zuvor bei DSLR! Das kann man akzeptieren oder man bleibt stehen bei seiner Technik und seinen Motiven. Und wenn man nicht bei Canon oder Nikon fest gefahren ist, kann ich nur raten, besonders auch für Tele-Motive eine OM-1 mit 2.8/40-150 mm & 6.3/100-400 mm oder sogar 4.5/150-400 mm anzuschaffen. Fujifilm fehlt es an Objektiven und Sony und Nikon bisher an seriösen Kameras.

 

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